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Hornitex-Werke auf dem Prüfstand

Nach EU-Genehmigung: Neuer Eigentümer Sonae will »nachbessern«

Von Edgar Fels
Horn-Bad Meinberg (WB). Der Spanplattenhersteller Hornitex mit Sitz in Horn-Bad Meinberg darf vom portugiesischen Parkettboden-Konzern Sonae Industria für 60 Millionen Euro gekauft werden. Die Europäische Kommission hat die Übernahme genehmigt.

»Wir freuen uns, aber wir haben jetzt noch Enormes vor uns«, sagte der Sonae-Chef für Zentral-Europa, Christian Schwarz (48), gestern in Portugal. Schließlich übernehme Sonae (5400 Mitarbeiter, weltweit 35 Werke) drei Werke von Hornitex, die sich über fast fünf Jahre in der Insolvenz befunden hätten, sagte Schwarz. Nun gehe es darum, die Werke im brandenburgischen Beeskow (330 Mitarbeiter), in Horn-Bad Meinberg (700) und in Duisburg (200) zu restrukturieren.
Was die Ertragskraft der Hornitex-Werke angehe, gebe es ein Ost-West-Gefälle, sagte Schwarz. Positiv habe sich im ersten Halbjahr das Werk Beeskow entwickelt. Es habe Schwarz zufolge das größte Zukunftspotential. Deutlich schwächer habe sich das Werk in Horn (Kreis Lippe) entwickelt. »Hier gibt es Handlungsbedarf«, sagte Schwarz. »Jeder Betriebsteil steht auf dem Prüfstand.« So werde mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft derzeit auch über das gesamte Thema der Personalkosten diskutiert. Ob es dabei auch zu Kündigungen kommt, könne er noch nicht sagen.
Das »anfälligste Werk« sei das in Duisburg. Die Holzaufbereitung dort sei zu kostenintensiv, der Ausstoß zu mager. Die Ertragsrate der Hornitex-Gruppe von derzeit unter zehn Prozent müsse deutlich gesteigert werden. Zu den Kunden gehören die Bauwirtschaft und die Möbelindustrie.

Artikel vom 30.06.2006