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Trendwende in Sicht

Entspannung auf Arbeitsmarkt - Lehrstellenlücke größer

Nürnberg/Bielefeld (WB/dpa). Der Konjunkturaufschwung erfasst zunehmend auch den Arbeitsmarkt und hat Hoffnungen auf eine baldige Trendwende geweckt.
Aufwärtstrend: Die Zahl der Arbeitslosen geht leicht zurück.

Darauf deute nicht nur der überraschend starke Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Juni hin, sondern auch der zum Stillstand gekommene Stellenabbau, so die Führung der Bundesagentur für Arbeit (BA), Wirtschaftsforscher und Regierungspolitiker. BA-Chef Frank-Jürgen Weise hält eine Trendumkehr am Arbeitsmarkt schon im September für möglich.
Die Zahl der amtlich registrierten Erwerbslosen ging um 138000 auf 4397000 zurück. Der Rückgang fiel damit mehr als doppelt so stark aus wie im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der amtlich registrierten Erwerbslosen um 383 000. Die Arbeitslosenquote ging um 0,3 Punkte auf 10,5 Prozent zurück.
Auch in Ostwestfalen-Lippe ging die Zahl der Arbeitslosen von 105371 im Mai auf 103507 im Juni zurück (siehe Grafik). Mit einer Quote von 10,0 Prozent steht die Region besser da als der Bund mit einer Quote von 10,5 Prozent.
Leicht entspannt hat sich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Arbeitslosen lag jedoch nach wie vor knapp über der Millionenmarke. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 13530 auf 1,022 Millionen verringert. Das sind zugleich 29700 Arbeitslose weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte auf 11,4 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 11,9 Prozent gelegen. Die Lehrstellenlücke ist nach Angaben der BA in diesem Jahr größer als im Vorjahr.
Die Chefin der BA-Regionaldirektion in Düsseldorf, Christiane Schönefeld, sieht im Rückgang der Arbeitslosigkeit »mehr saisonale Dynamik als konjunkturelle Impulse«. Schönefeld befürchtet zudem, dass in diesem Jahr mehr junge Leute ohne Ausbildungsplatz bleiben werden als 2005.
Vor einem Jahr hatten 9135 Jugendliche keine Lehrstelle gefunden. »Wir müssen in diesem Jahr mit mehr als 10000 rechnen.« Seite 4: Kommentar

Artikel vom 30.06.2006