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Viele Fahrgäste sorgen für Hoffnung

Bezirksvorsteher wollen Thema Sennebahn noch nicht ad acta legen

Brackwede/Senne/Sennestadt (sw). Dass der Zug im wahrsten Sinne des Wortes noch nicht abgefahren ist, hoffen die Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz, Ferdinand Stöppel und Karl Wolff mit Blick auf die Sennebahn. Sollte der Ausbau, der - wie berichtet - erneut überprüft wird, zu den Akten gelegt werden, hätte das enorme Folgen für die drei Bezirke im Bielefelder Süden.

In Brackwede war die Verlegung des Haltepunktes Brackwede-Süd angedacht. Dort werden derzeit nur etwa 30 Fahrgäste pro Tag gezählt - zu wenig, fand auch die Bezirksvertretung. »Wir haben uns daher einstimmig dafür ausgesprochen, den Haltepunkt an die Kreuzung Südring / Berliner Straße zu verlegen«, erinnerte Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz. »Dann gäbe es eine bessere Anbindung an die Schulen, den Festplatz Gleisdreieck und an die Sportstätten. Immerhin hat Brackwede die einzige Eisbahn in ganz Bielefeld.« Die bessere Frequentierung sieht Kienitz gefährdet, wenn die Sennebahn nicht ausgebaut wird. Außerdem: »Wir wollen eine gute Anbindung nach Paderborn, im Halbstundentakt. Immerhin gibt es viele Berufspendler.«
Auf Senner Gebiet besonders betroffen wäre das Neubaugebiet Breipohls Hof. »Wir haben immer wieder deutlich gemacht, dass ein Haltepunkt ÝWächterstraßeÜ in die Planungen aufgenommen wurde und dass dieser wohl kommen wird. Immerhin haben wir die Pläne mitsamt Parkplätzen dafür schon gesehen«, schildert Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel die Situation. »Die Menschen, die dort bauen, haben sich darauf verlassen. Wir können nur an das Ministerium appellieren: Gefährdet unser Wohngebiet nicht!«
Stöppel hofft - ebenso wie seine Kollegen Kienitz in Brackwede und Wolff in Sennestadt - dass die von Verkehrsminister Oliver Wittke angekündigte erneute Prüfung aller geplanten Maßnahmen sich positiv auswirkt. Immerhin, haben alle drei festgestellt, seien die Fahrgastzahlen bereits deutlich angestiegen. »Ich bin in jüngster Zeit selbst einige Male mitgefahren und war überrascht, wie gut die Bahn frequentiert ist«, sagt Karl Wolff.
Er spricht sich dafür aus, das Vorhaben auf jeden Fall weiter zu verfolgen: »Das ist eine wichtige Geschichte für die ganze Region.« Die gute Verbindung nach Paderborn sei dringend notwendig. »Ich bin frohen Mutes, dass sie deswegen auch realisiert wird«, betont Wolff.
Auch Kienitz und Stöppel haben die Hoffnung nicht aufgegeben, vielleicht bald - ähnlich wie im »Haller Willem« durch die Region sausen zu können - nur eben nicht Richtung Osnabrück, sondern Richtung Paderborn.

Artikel vom 30.06.2006