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Nur Erholen ist leider nicht möglich

Nur noch wenige Tage, dann ist die Vorlesungszeit des Sommersemesters 2006 beendet. Zeit für die Sommerferien! Was treiben Studenten in Bielefeld in dieser schönsten Zeit des Jahres? Bereisen sie die weite Welt? Kümmern sie sich um Haus- oder Abschlussarbeiten? Müssen sie Praktika absolvieren? Oder steht doch die Erholung im Mittelpunkt, damit es im Herbst wieder mit frischen Kräften in die Hörsäle und Seminare gehen kann? Laura-Lena Förster fragte nach.

Vanessa Bogner (22), die aus Bielefeld kommt und Germanistik und Erziehungswissenschaft studiert, wird nicht in den Urlaub fahren, sondern voraussichtlich mit ihrer Bachelor-Arbeit beginnen. Vorher muss sie aber noch eine Fallstudie im Fach Erziehungswissenschaft beenden. »Damit fange ich aber erst nach den Klausuren an«, sagt sie.
Eine Woche Urlaub machen möchte Stefan Seggewiß (23), Sport- und Anglistik-Student aus Bocholt, auf jeden Fall. »Vermutlich geht es nach Irland«, sagt er. Auch für ihn ist danach die Bachelor-Arbeit das bestimmende Thema. Obgleich: »Angemeldet habe ich mich noch nicht, aber bis Weihnachen sollte ich schon fertig sein. Die Semesterferien eignen sich immer gut für Recherchen.«
Während er über seinen Abschluss nachdenkt, plant Yvonne Resch (19) aus Gütersloh erst mal ihren Studienbeginn. Über die Fächerkombination Sowi und Anglistik hat sie sich in Bielefeld beraten lassen. In den Ferien wird sie sich weiter informieren, wohl auch, wie das Studium an der Uni Düsseldorf gestaltet ist. »Am liebsten möchte ich aber nach Bielefeld. Schließlich haben die Fächer hier einen guten Ruf«, sagt sie. Ausreichend erholt hat sie sich nach den Abiturprüfungen (den bestandenen) auf Ibiza. Ein Mal geht es aber noch weg: Eine Freizeit des Kreissportbundes Gütersloh begleitet sie als Betreuerin.
Auch ihre Schulkollegin Hanna Kunze (20) möchte in der Gegend bleiben. Sie hat sich in Bielefeld für Soziologie beworben, wird sich in den Ferien aber auch nach alternativen Studienorten umschauen. Des Weiteren plant sie eine Reise durch osteuropäische Länder. Und ihre Nebenjobs als Erdbeerverkäuferin und Kellnerin im Irish Pub möchte sie auch nicht vernachlässigen.
Verena Gawrisch (20), die Bioinformatik und Genomforschung auf Bachelor stu-




diert, wird die Ferienzeit zu Hause in Essen verbringen. Vater und Mutter fahren in den Urlaub, und ihr Bruder Julian braucht in dieser Zeit eine Aufpas- serin. »Danach werde ich mich wohl im Strandbad erholen«, sagt sie.
Ihre Kommilitonin Sandra Kästner (20), die aus Wesel stammt, wird für ihre Klausuren und mündlichen Prüfungen lernen, die Ende August anstehen. »Danach fahre ich wahrscheinlich mit Freunden in den Urlaub. Wohin, das weiß ich noch nicht.«
Seine Bücher werden auch Sebastian Vehlow (22), Student der Wirtschaftsmathematik aus Münster, nach dem Ende der Vorlesungszeit nicht verlassen. Er hat es nicht anders gewollt. »Ich habe meine Vordiplomprüfung, eine mündliche, extra so gelegt, dass ich mich den Ferien noch ein wenig vorbereiten kann«, sagt er. Zur Belohnung soll's danach mit Freunden in den Süden gehen.
Ein ähnliches Programm erwartet Michael Kula (22), der auch Wirtschaftsmathematik studiert, allerdings aus Schloß Holte-Stuckenbrock kommt. Ein weiterer Unterschied: Er wird seine Prüfung ablegen und danach nicht in den Urlaub fahren.
Martti Steinke (24), Anglistik- und Pädagogik-Student aus Bielefeld, möchte in den kommenden Monaten jobben. Für die Lebenshilfe als Freizeitbetreuer und am liebsten noch bei einer anderen Stelle, die er sich noch suchen muss. Als erholendes Element plant er mit einer Freundin eine Reise nach Frankreich.
Weder lernen noch jobben noch wegfahren wird Mathias Dubbert (24) aus Bielefeld, sofern er denn einen Praktikumsplatz bekommt. »Am liebsten möchte ich beim nordrhein-westfälischen Landtag arbeiten«, sagt er. Nicht allein aus Interesse, sondern weil er ein Praktikum für sein Studium der Politikwissenschaft braucht. Bleibt die Zusage aus, wird auch er jobben.

Artikel vom 04.07.2006