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Alpines Wohlfühlen
Alois Schalber aus Serfaus trennt klar Wellness und Medizin
Serfaus (WB). Elf Serpentinen geht es vom Inntal hinauf auf ein sonniges Plateau. Erst kommt das Ortsschild von Serfaus, dann sofort das Aushängeschild der Hotellerie der Urlaubsorte Serfaus, Fiss und Ladis: Die Wellness-Residenz Schalber gibt seit 1989 den Ton an, wenn es um Kompetenz fürs Wohlfühlen geht.
Als Mitglied der »Wellness Austria Hotels« ohnehin schon unter den Spitzenhäusern im Land, ist das Haus dank seiner konsequenten Weiterentwicklung eine der führenden Wellness-Adressen Europas. Was einst mit 100 Betten, Heubad, Hallenbad und Sauna begann, ist dank großzügiger Planung nun zu einem echten Vorzeigebetrieb gereift. Hotelbesitzer Alois Schalber: »Freilich waren wir anfangs auch Versuchskaninchen und haben Lehrgeld bezahlt.« Doch nun ist die Linie klar: »Wir sind fürs Wohlfühlen der Gesunden zuständig, nicht für die Therapie der Kranken«, zieht Schalber einen klaren Strich und grenzt sich gegenüber »medical wellness«, wie die Privatkur auf neudeutsch heißt, ab.
Über 180 Betten verfügt das Haus derzeit, angesiedelt im Vier- und Fünf-Sterne-Segment. Die exzellente, vielgepriesene Küche erfreut nicht nur die Hausgäste, sondern lockt auch Urlauber aus anderen Hotels und sogar den Nachbartälern an. Das Spa indes bleibt exklusiv jenen vorbehalten, die »im Schalber« wohnen. Dazu gehört neben Liegewiesen mit traumhaftem Blick auf die Alpen-Gipfel auch ein Feng-Shui-Garten.
Kleine Schilder erläutern, welche Bedeutung die Pflanzen und ihre Kombination mit Wasser und Steinen haben. Ein Thron dient als Kraftquelle. Die Ruheräume neben Sauna, Schwimmbad und Garten verfügen über eine einzigartige Ausstattung: So sind reichlich Wasserbetten vorhanden, und auch die anderen Liegen übersteigen in der Qualität das Mobiliar in den meisten anderen Hotels bei weitem.
Alois Schalber hat beim letzten großzügigen Ausbau dafür gesorgt, dass Ruhe und Erholung suchende Menschen perfekt genießen können.
Kinder haben im Wellnessbereich keinen Zutritt, da wird auch keine Ausnahme gemacht. Um jedoch auch Familien mit ihrem Nachwuchs ein adäquates Ferienerlebnis zu bieten, gibt es ein zweites Hallenbad mit Sauna und Außenwhirlpool, welches den Kindern offensteht. So haben die Kleinen ihren Spaß, aber die Eltern können sich auch in den abgeschirmten Ruhebereich zurückziehen.
Leiterin des Spa ist Nicole Pfeiffer aus Gera. Sie steht einem Team aus hervorragend ausgebildeten Fachkräften vor. »Unsere Leute haben ihre Fähigkeiten nicht in Wochenendseminaren erlernt, sondern sind Physiotherapeutinnen, Sportlehrerinnen, Heil-Masseurinnen und Kosmetikerinnen mit abgeschlossener Berufsausbildung und qualifiziertem, medizinischem Hintergrund. Trotzdem ist stete Weiterbildung angesagt.«
Welche Trends sieht Nicole Pfeiffer für die Zukunft? »Ich glaube, der Wellnessmarkt ist mittlerweile ziemlich übersättigt. Neues gibt es nicht mehr, sondern nur noch Nepp. Jetzt ist die Rückkehr zu ganzheitlichen Ansätzen angesagt. Dem Shiatsu gehört die Zukunft. Ernährung, Entspannung und Wellness müssen in Einklang gebracht werden. Der Küchenchef muss diese Philosophie ebenso mittragen wie die Designer des Hauses und die Spa-Mitarbeiterinnen.«
Es werde sich im Wellness-Bereich auch ein Markenbewusstsein etablieren, welches einer Qualitätskontrolle gleichkomme. Als Beispiel nennt Pfeiffer die »La Stone«-Behandlung. Mit heißen und kalten Granitsteinen werden die Meridiane des Körpers stimuliert und auch massiert. »Da gibt es viele Nachahmer, die ÝHot StoneÜ-Massagen anbieten und dafür aufgewärmte Flusskiesel verwenden, die die Temperatur gar nicht so gut speichern können. Meistens fehlt die Behandlung mit kalten Steinen völlig.«
Zum Trend der ganzheitlichen Wellness gehört auch Ayurveda, wobei Alois Schalber Wert darauf legt, dass er ayurvedischen Kliniken keine Konkurrenz machen will: »Das ist nicht unsere Aufgabe, wir nutzen nur einige Elemente, die in unser Konzept passen.« Was nicht heißen soll, dass die Therapeutinnen nicht über eine fundierte Ausbildung verfügen.
So gehört zum Angebot zwar der Stirnölguss Shirodara, aber den bekommt wegen der starken Wirkung auf die Psyche nicht jeder Gast, der ihn bezahlt, sondern nur jemand, den die Spa-Mitarbeiterinnen für geeignet halten.
So hat sich das Haus im Laufe der Jahre auch eine Vielzahl treuer Stammgäste geschaffen. Aber nicht nur ihnen gilt der Abschiedsspruch »Wiederkommen Jahr für Jahr. Ans Herz gewachsen. Angeschaut, Schmerz verspürt, verstanden, Rast gegeben, Hand gedrückt, mit einem Lächeln wieder auf den Weg gemacht.«
Thomas Albertsen
www.schalber.com

Artikel vom 12.01.2007