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Fusion mit Brackwede
bleibt strittiges Thema

Vertreter der Volksbank Bielefeld tagten gestern Abend


Bielefeld (-md-/gge). Starker Auftritt: Der Vorstand der Volksbank Bielefeld zeigt Selbstbewusstsein und Souveränität. Vorstandschef Peter Schröer hat am Mittwoch den Rahmen der Vertreterversammlung in der Stadthalle genutzt und sein Unternehmen als regionale moderne Genossenschaftsbank mit großer Tradition und intensiver Kundennähe präsentiert.
Die eingeleitete Neuausrichtung auf Vorstandsebene ist komplett, mit der Berufung von Michael Kittel als drittem Mann neben Hans Otting und Schröer selbst ist das Team wieder komplett. Dabei legt Schröer großen Wert auf die Feststellung, dass grundsätzliche Managemententscheidungen und strategische Weiterentwicklung in gemeinsamer Verantwortung liegen. Als einen wesentlichen Schritt für den künftigen Erfolg der ältesten Genossenschaftsbank Westfalens sieht Schröer die Aufgabe, Betreuungs- und Beratungskompetenz für jedes Mitglied und für jeden Kunden zu bieten, für ein Unternehmen in all seinen Entwicklungsstufen ebenso wie für jeden Privatkunden durch die Präsenz ganz in der Nachbarschaft.
Schröer verschwieg nicht, dass die besondere Herausforderung im Geschäftsjahr 2005 die notwendige Restrukturierung im Kreditportfolio dargestellt hatte. Es müsse, so Schröer, oberstes Ziel sein, künftig das Augenmerk auf Risikovorsorge und gesunde Struktur im Kreditgeschäft zu legen und den Schwerpunkt auf dem lokalen Finanzdienstleistungsmarkt setzen.
Veränderungen gibt es im Aufsichtsrat der Volksbank unter dem neuen Vorsitzenden Jürgen Becker und Diedrich Weber, Barbara Wulf-Müller sowie Thomas Kahmann als weitere Mitglieder. Während Kreishandwerksmeister Hans-Günter Lamm als ordentliches Mitglied turnusmäßig bestätigt wurde, hatte Jürgen Kampmann auf eine Wiederwahl aus persönlichen Gründen verzichtet.
Für ihn rückt Michael Winkelmann nach. Der 44-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur aus Leopoldshöhe erhielt 68 Stimmen der 125 anwesenden stimmberechtigten Volksbank-Vertreter, die Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilten. Der Inhaber eines Unternehmens für medizinische Analysegeräte und verheiratete Vater einer vierjährigen Tochter setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Cornelia Liebisch und Klaus Wientke durch. Er will jetzt »helfen, dass die Volksbank Bielefeld an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen kann«. Die Bilanz für 2005 mit einem Gewinn von 787000 Euro und vier Prozent Dividende hielt er für nicht sehr aussagekräftig. »Faule Kredite haben für ein negatives Betriebsergebnis gesorgt«, sagte Winkelmann.
Einer Fusion mit der Volksbank Brackwede, die gestern Abend mehrfach Thema war, mochte er indes nicht das Wort reden und meinte: »Wenn zwei auf der Stelle treten, muss aus dem Zusammenschluss nicht unbedingt etwas Stärkeres entstehen«.

Artikel vom 29.06.2006