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Kohlschreiber strebt GWO-Revanche an

Wimbledon: Agassi bei Abschiedstour nun gegen Nadal

London (dpa). Bei der Abschieds-Party von Andre Agassi in Wimbledon ist Philipp Kohlschreiber weiter mit von der Partie. Der Bamberger gewann gestern sein zweites Match auf dem »Heiligen Rasen« mit 6:4, 6:4, 3:6, 7:6 (7:1) gegen den Kolumbianer Alejandro Falla und folgte Thomas Haas in die dritte Runde der All England Championships.

Während Haas bereits heute auf den Halle-Finalist Tomas Berdych aus Tschechien trifft, bekommt es der Bamberger morgen mit dem Finnen Jarkko Nieminen zu tun, gegen den er alle drei Vergleiche verloren hat -Êzuletzt bei den 14. Gerry Weber Open in Halle.
»Endlich habe ich zu meinem Spiel auf Rasen gefunden«, sagte Kohlschreiber. »Ich denke, das Match gegen Nieminen ist völlig offen. Ich bin reif, ihn zu pflücken. Auch wenn Jarkko vielleicht leichte Vorteile hat, weil er immer gewonnen hat. Jetzt heißt es beißen, beißen, beißen.«
Als dritter deutscher Tennisprofi konnte am Abend auch der Bayreuther Florian Mayer weiter kommen. Er hatte im Amerikaner Andy Roddick, der in den beiden Vorjahren Roger Federer jeweils im Finale unterlag, allerdings einen äußerst harten Gegner.
Martina Müller hat sich derweil als Letzte des deutschen Damen-Quintetts aus dem mit 15,1 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Turnier verabschiedet.
Die Hannoveranerin unterlag Anastasia Myskina aus Russland mit 2:6, 1:6. Mühelos weiter kam die Russin Maria Scharapowa gegen Ashley Harkleroad (USA) mit 6:2, 6:2.
Mit einem warmen Regen der Sympathie wurde Andre Agassi beim zweiten Akt seiner Abschieds-Gala bedacht. Bei Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen fühlte sich der 36-jährige Amerikaner, der nach den US Open aufhört, sichtlich wohl. Dem Italiener Andreas Seppi gab er mit 6:4, 7:6 (7:2), 6:4 das Nachsehen und meinte: »Das war ein großer Schritt vorwärts. Jetzt weiß ich, dass es noch ein langes Turnier für mich werden kann.« Auf der Tribüne freuten sich Steffi Graf und Sohnemann Jaden-Gil (4) mit ihm. Die nächste Aufgabe gegen Rafael Nadal wird schwerer, auch wenn sich der »Sandplatz-König« aus Spanien beim 6:7 (4:7), 3:6, 7:6 (7:2), 7:5, 6:4 gegen US-Qualifikanten Robert Kendrick äußerst schwer tat.
Ausgesprochen ernst wird Fedcup-Chefin Barbara Rittner das komplette Aus der deutschen Tennis-Damen nehmen, das Martina Müller am vierten Turniertag perfekt machte. Drei Wochen vor dem Abstiegsspiel in China dürfte der einstigen Weltklassespielerin Angst und Bange geworden sein.

Artikel vom 30.06.2006