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Fatmir Vata und
das Kopfproblem

DSC-Stürmer leidet derzeit doppelt


Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias verletzter Dribbelkünstler Fatmir Vata leidet derzeit doppelt. Während seine Kollegen um das Trainingsgelände ihre Runden drehen, liegt der 34-jährige Albaner auf der Pritsche im Massageraum des Umkleidetraktes am Trainingsgelände und lässt sich von Physiotherapeut Thomas Horstkötter behandeln. »Der operierte Kreuzbandriss im rechten Knie ist das eine Problem, die Sache mit dem Kopf ein anderes«, stellt Vata fest und verweist auf die tägliche umfangreiche TV-Berichterstattung von der WM. »Wenn ich die Jungs den ganzen Tag laufen und spielen sehe, werde ich verrückt.«
Der nach Marcio Borges dienstälteste Armine (seit 2001) muss sich in Geduld üben. »In spätestens sechs Monaten will ich wieder fit sein«, sagt Vata und verweist auf eine ähnliche Verletzung, die er sich vor viereinhalb Jahren im linken Knie zugezogen hatte. »Damals war ich nach einem halben Jahr wieder am Ball.« Aufmerksam verfolgt der Rekonvaleszent die Dehn- und Streckübungen, die Horstkötter ganz vorsichtig mit seinem lädierten Bein durchführt. »Das sieht doch schon ganz gut aus«, lobt Arminias »Physio« seinen Patienten und spricht ihm immer wieder Mut zu. »Wir kommen täglich einen Schritt weiter.«
Im letzten Freundschaftsspiel vor der Sommerpause gegen Paderborn war Vata gleich nach dem Anpfiff vom damaligen SCP-Testspieler und inzwischen verpflichteten Lionel Djebi Zadi am Knie getroffen worden. »Ich wusste sofort, dass da etwas gerissen war«, erinnert sich Vata an den Zusammenprall. Alte Schmerzen verspürte Arminias Angreifer, als er am Bildschirm die groben Fouls von Khalid Boulahrouz im Spiel Niederlande gegen Portugal sah. Vata: »Ich bleibe dabei, dieser Holländer ist ein Kannibale.« Boulahrouz hatte dem Bielefelder erst im Februar eine Innenbandzerrung im Knie und eine Kapselverletzung im Sprunggelenk zugefügt.

Artikel vom 30.06.2006