Berlin (WB). Freunde, Kollegen und Weggefährten des Komponisten Hans Werner Henze sind in einem opulenten Bild-Text-Band versammelt, um dem in Italien Lebenden zum 80. Geburtstag zu gratulieren.
Dazu gehören die Dirigenten Simon Rattle, Kurt Masur, Riccardo Chailly, Ingo Metzmacher, Christian Thielemann und Gerd Albrecht, der Intendant Peter Jonas und der britische Tenor Ian Bostridge. Außerdem enthält der Band Szenenfotos aus Bühnenaufführungen, darunter auch der ihm lange eng verbundenen Deutschen Oper Berlin. Rattle erinnert sich an seine Jugend, als er mit zwölf Jahren zum ersten Mal Henzes Musik hörte, die 2. Sinfonie in Liverpool, und er »sofort in sie verliebt war«. Metzmacher würdigt Henze als einen »Freund der Jugend« und schreibt in Versform unter anderem: »Ich verstand so gut deine Wut deine Anklage/gegen dieses Land in dem ich auch geboren bin/und dessen Musik wir beide so sehr lieben.« Thielemann hebt Henzes Werk »Prinz von Homburg« hervor - »ein humanistisches Bild vom Menschen als dem Maß aller Dinge, dessen Würde unantastbar sein muss, gepaart mit den preußischen Tugenden Toleranz und Verantwortungsbewusstsein«. Den Abschluss bildet ein Gespräch mit Henzes Assistenten Fausto Moroni Henze. Dieser berichtet auch über schwierige Jahre wie zum Beispiel nach der verunglückten Uraufführung des Che Guevara gewidmeten Oratoriums »Das Floß der Medusa« 1968 in Hamburg, die unter Tumulten abgebrochen werden musste. Michael Kerstan/Clemens Wolken (hg.): Hans Werner Henze - Komponist der Gegenwart Henschel Verlag, Berlin 256 Seiten, 34,90 Euro, ISBN 3-89487-536-4
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