29.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Kämpfen um jeden Arbeitsplatz«

Tausende protestieren gegen Allianz-Jobabbau in mehreren Städten


Köln (dpa). Aus Protest gegen den geplanten massiven Stellenabbau im Allianz-Konzern sind gestern bundesweit Tausende Beschäftigte des Unternehmens auf die Straße gegangen. Neben den beiden am härtesten von den Stellenstreichungen betroffenen Standorten in Köln und Frankfurt am Main kam es auch in Hamburg, Stuttgart, Dortmund, München und Augsburg zu Warnstreiks und Aktionen. Auch Beschäftigte der Allianz-Tochter Dresdner-Bank in Frankfurt protestierten. Die Gewerkschaft ver.di sprach von insgesamt 7000 Teilnehmern. Unterdessen prüft der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (agv) wegen des Warnstreikaufrufs weiter rechtliche Schritte gegen ver.di.
Die Allianz selbst verteidigte ihre Pläne erneut als alternativlos. Die Gründe für die Neuordnung seien »zwingend«, erklärte der Chef der Allianz Deutschland AG, Gerhard Rupprecht. »Wir haben in den letzten drei Jahren über eine Million Kunden verloren. Wenn wir in Deutschland auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir jetzt handeln.«
Mit den Protestaktionen, denen teils Betriebsversammlungen vorangingen, machte ver.di gegen die angekündigte Streichung von insgesamt 7500 Jobs im deutschen Versicherungsgeschäft der Allianz sowie bei der Tochter Dresdner Bank im Zuge des radikalen Konzernumbaus Front. »Wir wollen damit erreichen, dass es eine Standortsicherung gibt und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2012«, sagte eine ver.di-Sprecherin in Berlin. Bisher hatte das Unternehmen Verhandlungen darüber mit ver.di abgelehnt. Der Konzern will mit seinen Betriebsräten in den Wirtschaftsausschüssen sprechen beziehungsweise über Interessensausgleiche verhandeln.

Artikel vom 29.06.2006