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Wie haben Großeltern
gelebt und gearbeitet?

AWO Kindergarten im Heimatverein Brake


Brake (cr). 20 Kinder des AWO Kindergartens Brake haben jetzt den Heimatverein besucht, um dort in einer Ausstellung alte Handwerksgeräte zu bestaunen und mehr über die Geschichte ihres Wohnortes zu erfahren.
»Den Kontakt zu Kindergärten pflegen wir schon lange«, erzählt der Vorsitzende des Heimatvereins, Heinz Kossiek, der selbst gebürtiger Braker ist. Schon 40 Jahre lang führt der 67-Jährige die Ortschronik und darf sich seit 1988 Vorsitzender des damals gegründeten Heimatvereins Brake e.V. nennen.
Ausführlich und anschaulich erzählt Kossiek den Kindern die Geschichte des 1000 Jahre alten Stadtteils, beschreibt, wie die Großeltern früher gelebt und gearbeitet haben und führt die Funktion verschiedener Gegenstände vor. Besondere Begeisterung ruft bei den Kindern die Waschschüssel hervor, mit der man sich in »Katzenwäsche«-Manier ein paar Tropfen kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Alte Koffer werden durch die »gute Stube« geschleppt und handgezimmerte Ski mit dazugehörigen Skistöcken bewundert. Auch die Wasserpumpe dürfen die Kinder ausprobieren, genauso wie ein Spinnrad, eine alte Schreibmaschine und eine Kasse zum Aufkurbeln. »Hier kann kaum etwas kaputt gehen. Das meiste ist aus Holz«, erklärt Kossiek.
So auch die Landwirtschafts- und Handwerksgeräte, die in einer eigenen Ausstellung präsentiert werden. An jedem ersten Sonntag im Monat ist diese von 10.30 bis 12.30 Uhr geöffnet Interessierte Besucher können unter der Telefonnummer 0521/7 65 72 auch Sondertermine vereinbaren, um die alten Handwerksgeräte zu besichtigen. Holzpflüge aus dem 18. Jahrhundert befinden sich dort, ein Ackerwagen, der vor über einem Jahrhundert eingesetzt wurde und landwirtschaftliche Geräte, die teilweise 130 Jahre alt sind. Das Glanzstück stellt eine Wehemühle aus dem frühen 19. Jahrhundert dar, die Vorläufer der Dreschmaschine ist und zumindest die Blicke der erwachsenen Besucher auf sich zieht. Die Kinder begeistern sich dagegen mehr für den Bollerwagen, in dem der zweite Vorsitzende des Heimatvereins, Siegfried Weber, sie eine Runde durch den Raum zieht, bevor sich alle gemeinsam aus dem Archiv einen Film über die Kleinbahn in Schildesche anschauen.
Diese etwas andere Art zu lernen ist bei den Kindern offensichtlich gut angekommen. Und Heinz Kossiek ist sich sicher: »Bestimmt ist eine Menge davon hängen geblieben.«

Artikel vom 30.06.2006