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Den Berufsweg im Studium planen

Von Laura-Lena Förster
Nach dem Studium kommt der Beruf. Welcher, das ist für manch einen gar nicht so leicht herauszufinden. Die Veranstaltungsreihe »Individual Career Portfolio« (ICP) der Uni Bielefeld bietet eine Möglichkeit, bereits während des Studiums seinen Berufsweg zu planen und die eigenen Fähigkeiten kennen und entwickeln zu lernen. Seit diesem Sommersemester wird die Reihe studienbegleitendÊangeboten.

Welche Interessen und Fähigkeiten habe ich? Wo stehe ich in meinem Studium? Welche Seminare habe ich belegt, welche Praktika absolviert? Gibt es einen roten Faden in meinem Studium? Die Teilnehmer sollen ihren persönlichen Standpunkt ausmachen und wertschätzen. »Berufsorientierung heißt für uns, Bewusstsein für Zusammenhänge zu wecken, die die Studenten schon hergestellt haben«, sagt Dörte Husmann, Mitarbeiterin des Servicebereichs Beratung für Studium, Lehre und Karriere (SL_K5) und eine der drei Dozentinnen. »Wir verstehen das als einen Prozess. Das Portfolio eignet sich besonders gut für eine bewusste Auseinandersetzung mit Entwicklungen.«
Das Portfolio ist eine Arbeitsmappe, in der Aufgaben und ErgebnisseÊverschiedener Tätigkeiten gesammelt werden, beispielsweise Praktikumsberichte, Zertifikate und Teilnahmebescheinigungen. Die Studenten dokumentieren ihre Aktivitäten aber nicht nur. Sie reflektieren in verschiedenen Übungen ihren Lernprozess. Diese Erfahrungen lassen sich bei der Studien- und Berufswegplanung und für Bewerbungen nutzen. Drei Dozentinnen, die auch als Mentorinnen fungieren, begleiten sie dabei.
Auch die Unterstützung von und die Vernetzung mit anderen Teilnehmern ist erwünscht. »Der sich schnell verändernde Arbeitsmarkt birgt Risiken und Chancen. Wir möchten mit dem Ansatz ÝIch suche mir einen Job, der zu meinen Interessen und meinen Qualifikationen passtÜ Mut machen und die Haltung stärken, die eigene Berufswegplanung selbstbewusst in die Hand zu nehmen«, sagt Dörte Husmann.
Dass die Teilnehmer sich das ganze Semester nicht nur mit ihren, sondern auch den Berufsplänen der Kommilitonen auseinander setzen, wird bei der Portfolioarbeit gewünscht und bislang erfolgreich umgesetzt. »Uns ist aufgefallen, dass die Studierenden sehr sorgsam mit den Produkten der anderen umgehen«, sagt Dozentin Dr. Ingrid Scharlau.
Mit 30 Teilnehmern Êist das »Individual Career Portfolio« gestartet, eine maximale Zahl. Um effizient arbeiten zu können, musste die Gruppe geteilt, mussten alle Workshops doppelt angeboten werden. »Das ist auf Dauer natürlich nicht tragbar«, sagt Dr. Ingrid Scharlau.
Grundsätzlich steht das Angebot allen Studenten vom zweiten Semester oder dem ersten Semester eines Master-Studiengangs an offen. Wer eine Portfolio-Bescheinigung haben oder als Bachelor-Student zwei Leistungspunkte erwerben möchte, sollte folgende Anforderungen erfüllen:
l mindestens zwei Semester an dem Programm sowie an den verpflichtenden Veranstaltungen der drei Bausteine »Ein Portfolio erarbeiten«, »Portfolioarbeit in der Gruppe« und »Berufliche Ziele entwickeln« teilnehmen,
l mindestens drei Portfolioaufgaben bearbeiten
l und zum Abschluss die Arbeitsergebnisse vorstellen.
Zusätzlich können weitere Veranstaltungen zum Training von Schlüsselkompetenzen gewählt werden. Zwei Beispiele sind der »Workshop zum Bewerbungsanschreiben« oder »Karriereplanung als Projektmanagement«.
Im Wintersemester 2006/07 startet eine neue zweisemestrige Workshopreihe an der Uni Bielefeld. Weitere Informationen erteilen Dörte Husmann M.A. und Dr. Eva Reichmann unter der Telefonnummer 05 21 / 1 06-49 13 oder per E-Mail unter der Adresse »icp@uni-bielefeld.de«.

Artikel vom 04.07.2006