Malaga (dpa). Die deutschen Teams haben beim Leichtathletik-Europapokal am ersten Tag enttäuscht. Zur Halbzeit nahmen die Männer gestern im spanischen Malaga als Pokalverteidiger mit 43,5 Punkten nur den achten und vorletzten Rang ein; in Führung lag die russische Mannschaft (71).
Auch die Frauen erlebten eine Pleite und wurden nach der Disqualifikation der Sprintstaffel auf Platz fünf durchgereicht (51 Punkte). Topfavorit Russland (83) peilt nach der klaren Halbzeit-Führung den zehnten Gesamterfolg in Serie an. Nur die ersten beiden Teams sind beim Weltcup in Athen dabei. »Wir werden uns sehr anstrengen müssen, wenn wir nach Athen wollen - aber das ist mit einer Aufholjagd noch möglich«, sagte Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Nur auf Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch war wieder einmal Verlass: Die 37-jährige Neubrandenburgerin feierte den einzigen deutschen Sieg und kassierte dafür neun Punkte. Sie entschied die Konkurrenz mit 65,54 Meter zu ihren Gunsten und wiederholte damit ihren Erfolg vom Vorjahr. Weitere Einzelsiege konnten die DLV-Asse in den ersten 21 Entscheidungen nicht verbuchen. Zu den wenigen Lichtblicken gehörte Stabhochspringerin Nastja Ryshich: Die Ludwigshafenerin schlug sich als Dritte mit 4,55 Meter wacker und buchte sieben Punkte auf das DLV-Konto. Die siegreiche Polin Monika Pyrek sorgte mit glänzenden 4,75 Meter vor der Französin Vanessa Boslak (4,70) für die einzige Weltjahresbestleistung und damit für den Höhepunkt des Abends. Ex- Weltrekordlerin Swetlana Feofanowa (Russland) versagten dagegen die Nerven: Bei 4,40 m leistete sich die Europameisterin einen »Salto nullo« - doch die fehlenden Punkte konnten den Cup-Verteidiger nicht vom Kurs abbringen. Verlass war auf 800-Meter-Läuferin Monika Gradzki, auch wenn die Wattenscheiderin als Zweite mit 2:04,13 Minuten keinen internationalen Ansprüchen gerecht werden konnte. Als gute Dritte kam 800-Meter-Läuferin Claudia Hoffmann (Potsdam) ins Ziel. Für Kugelstoßer Ralf Bartels (Neubrandenburg) war dieser Rang mit 20,43 Meter eine Enttäuschung. Für die Deutschen war schon der Auftakt ernüchternd: Claudia Marx (Erfurt) wurde über 400 Meter Hürden nur Letzte in 58,72 Sekunden; Jan Schneider (Sindelfingen), der über die 400 Meter Hürden für den angeschlagenen Christian Duma (Frankfurt/Main) einspringen musste, blieb über eine Sekunde über seiner Bestzeit und kam in 51,92 Sekunden nicht über den siebten Platz hinaus.
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