Von Elke Wemhöner Theesen (WB). Vor 25 Jahren übernahmen Mijo und Zora Vrdoljak die Gaststätte Horstheide und führten damit ein Haus mit Geschichte fort. Am Wochenende wird dieses Jubiläum gefeiert; vor allem mit den Stammgästen und Keglern, die dem kroatischen Ehepaar seit Jahren die Treue halten.
Die Gaststätte Horstheide, an der Einmündung des Telgenbrinks in die Jöllenbecker Straße gelegen, war stets mehr als »nur« ein Gastronomiebetrieb. Zora Vrdoljak (56 Jahre) erinnert sich noch an Zeiten, als die Post hier einen Schalterbetrieb unterhielt. Als Wahllokal werden die Räume heute noch genutzt - jüngst zur Ratswahl. Mijo Vrdoljak (59 Jahre) und seine Frau Zora kommen beide aus dem ehemaligen Jugoslawien, lernten sich allerdings erst in Deutschland kennen und lieben. Mit dem Pachtvertrag für die Gaststätte Horstheide stellten sie vor 25 Jahren die Weichen für ihre Zukunft. Dass sie nicht nur Pächter bleiben, sondern den Gastronomiebetrieb übernehmen würden, stand allerdings damals noch in den Sternen. Zora Vrdoljak ist für die Küche und den Service zuständig, Ehemann Mijo Arbeitsbereich sind Theke und Gastraum. Und der ist gut besucht: von Stammgästen aus Theesen und Jöllenbeck, von durstigen Sportlern nach dem Training. Es gibt sogar eine eigene Thekenmannschaft, die unter dem Namen »Die Fußballer« aktiv ist. Verschiedene Vereine und Verbände haben in »Horstheide« ihren Treffpunkt und rund 30 Clubs nutzen die Kegelbahn. Im Saal ist schon manche Familienfeier von Hochzeiten über Taufen, Konfirmationen und Ehejubiläen begangen worden. Im Sommer verlagert sich das Geschehen bei gutem Wetter in den Biergarten, der vor Verkehrslärm gut geschützt am Telgenbrink liegt. Die Herkunft des Wirtsehepaars legt es nahe: die Speisekarte ist eine Kombination aus kroatischer und deutscher Küche. Ein Schwerpunkt liegt auf den herzhaften Fleischgerichten, die Zora Vrdoljak in großer Auswahl anbietet und auch gern zum Mitnehmen einpackt. Heute brausen täglich tausende von Kraftfahrzeugen und die Linien der BVO-Busse an der Gaststätte Horstheide vorbei. Im vergangenen Jahrhundert befand sich vor dem Gebäude der Haltepunkt der Kleinbahn an der Strecke Schildesche-Enger. Der Fuhrunternehmer Spengemann, der das Stückgut aus Jöllenbeck, auch von der Firma Delius, mit Pferd und Wagen abgeholt hatte, verlud es hier in die Kleinbahn-Waggons, die gen Norden oder Süden rollten. August Schleisiek, so weiß Stadtheimatpfleger Hans Klöne, war Erbauer des Hauses und betrieb auch die Gastwirtschaft. Zusammen mit Posthalterei und Kleinbahn-Haltepunkt bildete das Haus einen Mittelpunkt der gleichnamigen Ortschaft. Die Familie von Horstheide-Wirt Otto Riepke übergab die Gaststätte in den 90er Jahren an ihre Pächter Vrdoljak
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