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Im Endspurt an die Urne:
»StuPa« wird neu gewählt

Stimmabgabe nur noch heute - 15 Prozent zu steigern

Von Gerhard Hülsegge
Bielefeld (WB). Die 19000 Studentinnen und Studenten der Universität Bielefeld haben nur noch heute Gelegenheit, das Studierendenparlament (StuPa) zu wählen. Von 9 bis 16 Uhr können sie ihre Stimme abgeben.

Im vergangenen Jahr beteiligten sich lediglich 15 Prozent der Wahlberechtigten am Urnengang. »Es ist schwierig, die Studierenden zu erreichen«, sagt StuPa- Wahlleiter Lars Gerlach. Der 30-Jährige studiert Sozialwissenschaft und Philosophie auf Lehramt und hat das ehrgeizige Ziel, endlich mehr Kommilitonen dazu zu bringen, von ihrem Mitspracherecht, was den Uni-Alltag betrifft, Gebrauch zu machen.
Die Wahlen zum Senat, erweiterten Senat und zu den Fakultätskonferenzen sind bereits gestern abgeschlossen worden. Hier liegt die Wahlbeteiligung in der Regel höher, »zwischen 60 und 100 Prozent«, so Stefan Eggert-Mines (45), Leiter des Wahlvorstandes der Selbstverwaltungsgremien. Der Senat besteht aus 22 Mitgliedern, in der Mehrzahl (zwölf) Professoren und soll unter anderem das Rektorat kontrollieren. Die Fakultätskonferenzen sind für die Studiengänge (wie Bachelor und Master) zuständig; der erweiterte Senat kümmert sich um die Grundordnung der Hochschule. Beiden Gremien gehören Professoren, Studenten, wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Mitarbeiter an. Das Studierendenparlament (29 Mitglieder) wählt unter anderem den Allgemeinen Studierendenausschuss (AstA).
Zu den StuPa-Wahlen kandidieren Vertreter neun verschiedener Listen von der Kompass Hochschulgruppe über den Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) und die Juso-Hochschulgruppe bis »uniLinks!« oder die Liste »Rauchfreie Uni«. Wählen zu gehen, dafür gebe es viele gute Gründe, betont Benni Stiesch (47), Pressesprecher des AstA und Student der Pädagogik auf Diplom. So hat das Studierenden-Parlament unter anderem das Semester-Ticket durchgesetzt. Studentinnen und Studenten können mit ihm für 100 Euro öffentliche Verkehrsmittel im Umkreis von rund 70 Kilometern das ganze Semester lang nutzen.
Auch das Thema »Studiengebühren« ist noch nicht angehakt. Mittwoch, 12. Juli, will der Senat endgültig über ihre Einführung zum Sommersemester 2007 entscheiden. Kommen sie, legt er auch die sozialen Bedingungen fest, ob zum Beispiel auch Studierende mit Kindern künftig für die Wissensvermittlung zahlen müssen.

Artikel vom 30.06.2006