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Uni entwickelt Kunstlunge

Verträglicher als künstliche Beatmung


Aachen (dpa). Eine kleine künstliche Ersatzlunge soll die Überlebenschancen von Menschen mit Lungenversagen erhöhen. Der am Aachener Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik entwickelte Prototyp versorgt das Blut des Patienten außerhalb des Köpers mit Sauerstoff und entfernt überschüssiges Kohlendioxid. Bei der herkömmlichen künstlichen Beatmung wird Sauerstoff mit Überdruck in die Lunge gepresst. Viele Behandelte überlebten ein solches Verfahren nicht, teilte die RWTH Aachen gestern mit. Das handliche Gerät entnimmt der Vene Blut. Über einen Filter wird dem Blut Sauerstoff zugesetzt und Kohlendioxid entzogen. Die erste klinische Anwendung werde in zwei Jahren angestrebt, sagte Projektbetreuer Ulrich Steinseifer. »Von dieser innovativen Medizintechnik werden in einigen Jahren viele Schwerstkranke profitieren«, stellte Projektpartner Professor Ralf Kuhlen vom Aachener Universitätsklinikum fest. Die künstliche Ersatzlunge passe in jeden Krankenwagen und könne bei Notfällen auch vor Ort eingesetzt werden.

Artikel vom 28.06.2006