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Visa-Verweigerung verteidigt

WM der Straßenfußballer ohne Teams aus Ghana und Nigeria


Berlin (dpa). Die Bundesregierung hat die Verweigerung von Visa für zwei Teams aus Ghana und Nigeria für die Straßenfußball-Weltmeisterschaft in Berlin verteidigt. Es habe Anzeichen gegeben, dass bei den Spielern keine Rückkehrbereitschaft in die Heimat bestanden habe, sagte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, im Bundestag bei einer Fragestunde.
Die Veranstalter seien bereits im Januar darauf hingewiesen worden, dass es keine Automatik bei der Visavergabe gebe, sagte Erler. Die Bundesregierung bedauere die Entscheidung und habe Verständnis für die Enttäuschung der Straßenfußballer. Mit den Betroffenen seien in den Botschaften zum Teil persönliche Gespräche geführt worden. Allerdings dürfe kein Visum erteilt werden, »wenn Zweifel an der Rückkehrbereitschaft bestehen«. Bei der Visumsentscheidung dürfe auch beim Fußball keine Ausnahme gemacht werden. Einige der Spieler haben nach Erlers Angaben gesagt, sie wollen das Turnier als Sprungbrett für eine Profikarriere nutzen.
Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele deutete während der Fragestunde an, dass die Visa-Verweigerung möglicherweise auch im Sportausschuss des Bundestages behandelt werden könnte. Die erste Straßenfußball-WM findet vom 2. bis 8. Juli in Berlin statt. Das Turnier ist Bestandteil des WM-Kulturprogramms. Bis zu 2200 Zuschauer können in dem Bolzplatz-Stadion im Stadtteil Kreuzberg zusehen.

Artikel vom 29.06.2006