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Hamas erkennt zwei Staaten an

Einigung der Palästinensergruppen

Gaza/Tel Aviv (dpa). Inmitten des zugespitzten Nahost-Konflikts haben sich die rivalisierenden Palästinensergruppen Fatah und Hamas grundsätzlich auf eine Zwei-Staaten-Lösung geeinigt.Mahmud Abbas konnte sich durchsetzen.

Ein Dokument palästinensischer Häftlinge, mit dem die Grenzen von 1967 anerkannt werden, sei von den führenden Gruppen angenommen worden, sagten Palästinenservertreter.
Unterdessen wurden zwei Tage nach der Entführung eines israelischen Soldaten Truppen an den Rand des Gazastreifens verlegt, um eine mögliche Bodenoffensive vorzubereiten. Ein Sprecher der Hamas-Regierung sagte, die palästinensische Regierung unterhalte über eine dritte Partei Kontakte mit Israel, »um eine militärische Konfrontation abzuwenden«. Es gebe Bemühungen von europäischer und arabischer Seite, bei der Lösung der Krise zu helfen.
Ein Fatah-Vertreter sagte nach der Einigung der Fraktionen auf eine Zwei-Staaten-Lösung, Palästinenserpräsident Abbas müsse nun ein gemeinsames Papier der Fraktionen unterzeichnen.
Abbas hatte zuvor erklärt, die für den 26. Juli angesetzte Volksabstimmung könne ausgesetzt werden, sollten sich die Fraktionen einigen. Die Häftlingsvereinbarung war von einer Reihe in israelischer Haft sitzender Palästinenserführer ausgearbeitet worden. Sie gilt als indirekte Anerkennung Israels. Bisher hatte Hamas dies verweigert.
In dem Papier heißt es, das palästinensische Volk wolle »sein Recht auf Rückkehr und Selbstbestimmung, einschließlich des Rechts auf die Einrichtung eines unabhängigen Staates mit Jerusalem als Hauptstadt auf dem 1967 besetzten Land« verwirklichen. Das Dokument fordert ein Rückkehrrecht für die Flüchtlinge und die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen. Israel hat das Dokument für irrelevant erklärt.

Artikel vom 28.06.2006