28.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Tarifstreit im Krankenhaus

Nicht streiken - verhandeln


Im Interesse der Patienten sollte der Ärztestreik an den kommunalen Kliniken unverzüglich beendet werden. Auch wenn die Mediziner immer wieder betonen, dass die Kranken von einem Streik nichts bemerken würden - die Verunsicherung der Bürger wird größer und das Vertrauen nicht gerade gestärkt.
Die Bürger stehen zu ihrem Arzt, sei es nun in der Praxis oder im Krankenhaus. Der Arzt genießt hohes Ansehen, was von Politikern nun gar nicht behauptet werden kann.
Der Bogen darf nicht überspannt werden. Drei Monaten Streik an den Uni-Kliniken dürfen nicht drei Monate Streik an städtischen Kliniken und Kreiskrankenhäusern folgen. Zumal der Tarifkompromiss zwischen den Ländern und der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Sachen Unikliniken eher als mager eingestuft werden kann.
Die kommunalen Arbeitgeber sind gut beraten, endlich ein konkretes Angebot auf den Tisch zu legen. Streiks kosten Geld. Streiks bringen Verluste für Krankenhäuser, die nicht durch Leistungskürzungen aufgefangen werden können. Gesundheit darf nicht zur Ware verkommen und Krankheit nicht einfach nur verwaltet werden. Es ist an der Zeit, dass auch die Patienten ihre Stimme erheben. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 28.06.2006