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Akrobatische Sprünge auf zwei Rädern

Rollsportabteilung der Sportfreunde Sennestadt weiht neue Anlage am Lorbeerweg ein

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Sennestadt (WB). Bilderbuchwetter, die T-Shirts kleben am Leib, unter den Helmen läuft der Schweiß, und den jungen Leuten, die mit ihren BMX- und MTB-Rädern gewagte akrobatische Sprünge üben, steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. »Für uns ist es fast schon zu warm«, sagt Mike Buse von der Rollsportabteilung der Sportfreunde Sennestadt. Die weihte am Wochenende ihre neuen Trails am Lorbeerweg ein. Mit fetziger Musik und Fußballgucken auf dem Laptop.

Etliche Radsport begeisterte Biker waren gekommen, nicht nur aus dem Bielefelder Raum, auch aus Essen und Hannover reisten die Fans zum BMX- und MTB-»Jam« an. Und was sie auf dem Gelände vorfanden, ließ die Herzen höher schlagen, forderte zur Abfahrt von der etwa fünf Meter hohen Holzrampe geradezu heraus. Die neue Radcross-Strecke fasziniert durch Absprunghügel und Landeflächen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Mal sanft ansteigend, mal extrem steil gebaut: Die hügelige Landschaft stellt die Biker vor große Herausforderungen. Egal, ob Anfänger oder Profis - auf den neu angelegten Trails kommen alle auf ihre Kosten.
Bis es soweit war, wurde kräftig in die Hände gespuckt. Mit Bagger und Schaufel modellierten die Sportler im vergangenen Jahr die Anlage auf der gepachteten Fläche, idyllisch gelegen zwischen Baumreihen und offenem Gelände am Lorbeerweg. Um die Trails zu gestalten, wurde eigens Lehmboden von der anderen Seite des Teutoburger Waldes angefahren. »Mit dem Sennesand lässt sich so ein Parcours nicht bauen«, sagt Dominik Schael, der zusammen mit Mike Buse und Mike Hermwille, alle Mitglied der Rollsportabteilung der Sportfreunde, die organisatorische Planung der in die Landschaft integrierten Anlage übernommen hatte.
»Die Abstände müssen passen und auf die verschiedenen Schwierigkeitsgrade abgestimmt sein, sonst kann man schnell aus dem Sattel gehoben werden«, erläutert Dominik Schael. Und fügt hinzu: »Wir mussten uns regelrecht an die einzelnen Hügel herantasten.« Und dann noch die Startrampe aus Holz, sorgfältig geplant und gebaut auf einem aufgeschütteten herausragenden Hügel. Von hier aus hat der Betrachter einen perfekten Überblick über die gesamte Anlage, kann sich »dort oben« entscheiden, welche Strecke er fahren will.
Die »Ritter der Pedale« vollführen waghalsige, akrobatische Kunststücke. Bei den Doubles, den Doppelsprüngen, den Loopings oder der Geradeausfahrt: Immer werden hohe Anforderungen an Mensch und Rad gestellt. Und so entsteht der Eindruck von in Sekunden »fliegenden Menschen«, die scheinbar mühelos abheben und gekonnt durch die Lüfte »segeln«.
Einiges an Raderfahrung sollten Interessierte mitbringen, wenn sie sich auf die Piste begeben. »Unsere Mitglieder sind zwischen zwölf und 35 Jahren jung, teilen alle die Faszination für geländegängige Räder«, ermuntert Dominik Schael noch Unentschlossene zum Mitmachen. Einzige Bedingung: ein geeignetes Rad und die dazu gehörige Sportausstattung. »Auch Anfänger, die diese Variante des Radsportes erlernen wollen, sind immer willkommen. Sie werden bei uns entsprechend angeleitet.« Informationen gibt es in der Geschäftsstelle der Sportfreunde Sennestadt, Elbeallee 163, Telefon 0 52 05 / 68 22, unter 01 62/4 32 48 38 oder im Internet:
www.wheelsurfer.com

Artikel vom 27.06.2006