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In den Sandalen der Helden
»Rise & Fall - Civilizations at War« kombiniert Rollenspiel und Strategie
Die Macher von »Rise & Fall - Civilizations at War« wollen das Genre des Echtzeitstrategiespiels umkrempeln.
»Rise & Fall - Civilizations at War« erweckt die Kämpfer der Antike zu neuem Leben und kombiniert Echtzeitstrategie mit Rollenspielelementen und sehenswerter, wenn auch etwas angestaubter 3D-Grafik. In »Civilizations at War« lenkt der Spieler nicht nur die gewaltigen Armeen der Antike über das Schlachtfeld, er kann zusätzlich im neuen Heldenmodus direkt in die Haut legendärer Heerführer schlüpfen: Julius Caesar, Kleopatra, Alexander der Große, Achilles, Ramses, Nebukadnezar - sie alle harren darauf, ins Gefecht zu ziehen. Jeder Held kann dabei auf spezielle Angriffe zurückgreifen und besitzt besondere Stärken und Schwächen, die über den Ausgang einer Schlacht entscheiden können.
Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass kein Spiel dem anderen gleicht. Ein Maus-Klick genügt und schon stürzen sich neutrale Armeen ins Kriegsgetümmel, oder ein brodelnder Vulkan speit Vernichtung über das Spielfeld.
Die 3D-Grafik mit dynamischen Schatten, wunderschönen Wassereffekten und realistisch dargestellten Landschaften zieht den Spieler direkt in das Geschehen und verstärkt die Atmosphäre während der epischen Schlachten. Die Landschaften sind schön gestaltet, die Einheiten, wenn auch etwas steif animiert, durchaus ansehnlich. Die originalgetreu nachgebildeten Städte liefern zudem ein realistisches Abbild der Antike.
Der Spieler ist hautnah dabei, wenn Kleopatra, Julius Caesar oder Alexander der Große auf dem Schlachtfeld für den Ruhm ihres Volkes kämpfen. Schade, das die Grafik im Heldenmodus etwas grobklotzig daherkommt. Dazu kommen unschöne Clippingfehler. Da die Zwischensequenzen ebenfalls in dieser Ansicht erzählt werden, trübt das die Atmosphäre etwas. Trotzdem macht es einen Riesenspaß, sich in der Third-Person-Perspektive ins Getümmel zu stürzen, mit Schwert, Bogen und anderen Waffen (und natürlich den WASD-Tasten) aufzuräumen, Befehle zu geben und zum Beispiel Artilleriebeschuss anzuordnen. Ist der Ausdauerbalken gefüllt, sind die Helden unverwundbar. Schade, dass die Steuerung etwas schwamming ist.
Der Spieler übernimmt die Herrschaft über eine der vier mächtigsten Zivilisationen der Antike (Persien, Griechenland, Ägypten und Rom) und führt sein Volk in epische Schlachten mit tausenden von Teilnehmern. Mehr als 80 abwechslungsreiche Kampfeinheiten stehen zur Auswahl, darunter Sensenstreitwagen, Kampfelefanten, Elite-Kavallerie und viele mehr. Karthager, Babylonier, Gallier und Assyrer mischen nach besten Kräften mit. Allerdings ist der Basisbau recht anspruchslos geraten; das können andere besser.
Bis zu acht Spieler liefern sich im Mehrspieler-Modus erbitterte Kämpfe um Ressourcen und Außenposten. Durch die Augen der Helden erleben die Spieler dabei die Schlachten noch intensiver.
Midway hat zudem einen Team-basierten Modus eingebaut, in denen ein Spieler das Ressourcenmanagement übernimmt, während der andere die Macht der Helden gegen das feindliche Team entfesselt.
Unter dem Strich ist »Rise & Fall« mit seinen taktischen Gefechten, dem originellen Heldenmodus und einem gelungenen Multiplayer-Teil ein sehr gutes Spiel. (tl)

Artikel vom 15.07.2006