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Hohe Mieten sprechen
gegen den Ortskern

Polizeibüro am Margaretenweg noch im Entstehen

Von Elke Wemhöner
und Carsten Borgmeier (Foto)
Schildesche (WB). Das Schildescher Polizeibüro an der Reegt ist seit vergangenem Montag geschlossen, die beiden Bezirksbeamten Udo Werner und Oliver Stüwe sind derzeit nur über die Hauptwache im Polizeipräsidium zu erreichen. Ein neues Büro wird derzeit am Margaretenweg eingerichtet, die Eröffnung erfolgt im Laufe des Sommers.

Die Räume an der Reegt - 100 Schritte von der Stadtbahn-Endstation Linie 1 und drei Gehminuten vom Ortskern Schildesche entfernt - waren für die Polizei-Präsenz ideal. Lage und Bauweise erfüllten alle Anforderungen an ein »niedrigschwelliges Angebot«. Die beiden Bezirksbeamten, die die durch ihre regelmäßigen Besuche in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen und durch ihre persönliche Präsenz bei Streifengängen bereits eine hohe Bekanntheit erreicht hatten , standen hier zu festen Sprechzeiten zur Verfügung. Viele Schilsker - alte und junge - nutzten die häufig offenstehende Tür als Einladung zum Eintreten.
Das künftige Domizil befindet sich am Margaretenweg, einer Sackgasse, die in einem Wendehammer vor der alten Mehrzweckhalle (heute Teil der Sportanlage Martin-Niemöller-Gesamtschule Schildesche) mündet. Die dort vorhandene ehemalige Hausmeisterwohnung soll Standort für den neuen Außenposten der Bürgerberatung der Stadt werden, die Polizei bekommt einen Raum und kann sanitäre Anlagen und Küche mitnutzen.
Objekt und Miete müssten im Verhältnis stehen, erläuterte ein Polizeisprecher die Standortwahl. Da der Mietvertrag ausgelaufen sei, habe man sich nach einem neuen Domizil umsehen müssen. Aufgrund der Mieten im Ortskern sei die Entscheidung für den Margaretenweg gefallen, wo es einen separaten Eingang gebe.
Bezirksvorsteher Detlef Knabe bezeichnet die Verlagerung des Polizeibüros an den Margaretenweg diplomatisch als »sehr gewöhnungsbedürftig«. Die Polizei sei mit ihren bisherigen Standort in das tägliche Leben integriert gewesen. Den Umzug wertet der Kommunalpolitiker als Rückschritt und fasst damit in Worte, was in Schildesche derzeit öffentlich diskutiert wird.

Artikel vom 28.06.2006