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Löhne schwarz
ausgezahlt


Harsewinkel (WB/peb). Wegen eines groß angelegten Systems zur Finanzierung von Schwarzgeldzahlungen an Mitarbeiter hat das Bielefelder Landgericht gestern den Harsewinkeler Unternehmer Josef B. zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1,37 Millionen Euro verurteilt. Damit ahndet die I. Strafkammer Steuerhinterziehung in 193 und Betrug in 59 Fällen. B. hatte mit seiner Firma als Personaldienstleister für die Lebensmittelbranche - mit damals 2500, heute 6000 Mitarbeitern - jahrelang einen Teil der Löhne schwarz bezahlt. Dem Finanzamt und den Sozialversicherungsträgern hat er so 4,28 Millionen Euro vorenthalten. Um die Löhne schwarz auszahlen zu können, beschaffte sich Josef B. Bargeld über Scheinrechnungen, die ihm ein Lohnunternehmer und eine eigene Tochterfirma für Leistungen ausstellten, die nie erbracht wurden. Das Gericht hielt dem Angeklagten zu Gute, dass er Steuern und Sozialleistungen inzwischen nachgezahlt und die Taten eingeräumt hat. Zudem habe der frühere Vorstandschef eines fleischverarbeitenden Betriebes aus Versmold Druck auf B. ausgeübt. Gegen ihn wird ermittelt.

Artikel vom 27.06.2006