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Hätten Sie's gewusst?

Bayer erfand erst 1970 das Elfmeterschießen


München (dpa). Lotterie, Krimi, Nervenspiel: Im Elfmeterschießen werden Helden und Versager geboren. Und wer hat's erfunden? Ein Schiedsrichter aus dem oberbayerischen Penzberg! Der mittlerweile 90-jährige Karl Wald ist noch immer stolz auf seine Idee, die 1970 die Fußballwelt veränderte. »Nur so kann es einen einwandfreien sportlichen Sieger geben. Alles andere war doch keine Lösung«, sagt der 1916 in Frankfurt geborene Wald.
Bis zu seinem Regelvorschlag waren Partien, die nach Verlängerung remis endeten, zumeist per Los oder Münzwurf entschieden worden; nur selten gab es ein Wiederholungsspiel. Doch die Idee des Referees, der 1936 seine Schiedsrichter-Lizenz erwarb und in 40 Jahren mehr als 1000 Spiele leitete, stieß zunächst auf Widerstand: Die Führung des Bayerischen Fußballverbands wollte beim Verbandstag 1970 in München Walds akribisch ausgearbeiteten Vorschlag mit seinen noch heute gültigen Regeln blockieren.
Erst als sich die Mehrheit der Delegierten für Walds Neuerung aussprach, lenkte auch die Chefetage ein. Wenig später übernahm der DFB die Neuheit aus dem Freistaat, und kurz darauf folgten die UEFA und die FIFA.

Artikel vom 01.07.2006