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Die unvergessene Nacht von Rom

Andreas Brehme schießt den wichtigsten Elfer der deutschen WM-Geschichte

Die Helden von Rom: Andreas Brehme, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann, Bodo Illgner, Jürgen Kohler, Rudi Völler, Thomas Häßler, Guido Buchwald und Thomas Berthold (v.li.) feiern den WM-Titel 1990. Foto: dpa

Berlin (dpa). Maradonas Tränen sind unvergessen - und 16 Jahre nach der bitteren Finalniederlage sehen die Argentinier das WM-Duell mit Deutschland als Revanche. Vier glorreiche WM-Partien gab es in der Historie der beiden Fußballgroßmächte, gleich zweimal standen sie sich sogar in einem WM-Endspiel gegenüber. 1990 feierten Lothar Matthäus & Co. in der Nacht von Rom den dritten und bisher letzten WM-Triumph Deutschlands.
Unvergessen bleiben die Bilder, auf denen Teamchef Franz Beckenbauer am 8. Juli 1990 abseits des großen Jubels einsam über den Rasen des Olympiastadions schreitet, Diego Maradona dagegen seinen Tränen freien Lauf lässt. »Ich habe geweint, ohne mich zu schämen«, gestand der Ausnahmekicker mit der »Hand Gottes«, der sich immer noch schmerzlich an den traurigsten Moment seiner Laufbahn erinnert. Maradona deutete sogar an, dass der Spielausgang nicht mit rechten Dingen zu Stande gekommen sei: »Hier war die schwarze Hand im Spiel.«
In der 85. Minute war Rudi Völler in einen Zweikampf mit Roberto Sensini gestartet. Völler fiel, Codesal Mendez pfiff: Strafstoß. Konzentriert lief Andreas Brehme an und verwandelte mit dem rechten Fuß ins linke Eck. Argentiniens als Elfmetertöter bekannter Keeper Sergio Goycochea ahnte zwar die Ecke, doch Brehmes Schuss war zu platziert. Argentinien kassierte nicht nur dieses Tor, sondern auch noch zwei rote Karten.

Die weiteren WM-Duelle:29. Juni 1986: Jorge Burruchaga lässt Argentinien jubeln: Sein 3:2 im Finale von Mexiko sichert Argentinien den zweiten Titel. Riesengroß ist die Enttäuschung bei den in grünen Trikots aufgelaufenen Deutschen, die dank Toren von Karl-Heinz Rummenigge (74.) und Völler (82.) das 0:2 durch Jose Luis Brown (23.) und Jorge Valdano (55.) ausgeglichen hatte.

16. Juli 1966: Das Spiel in Birmingham war von hässlichen Fouls geprägt. Noch härter als die Akteure beim 0:0 ging Argentiniens Legende Alfredo di Stefano nach dem Spiel zur Sache: Man habe gegen ein »durch zwei Weltkriege verrohtes« Volk gespielt, tönte der Altstar.

8. Juni 1958: Beim ersten Länderspiel gegen die Südamerikaner in Malmö feiert Sepp Herbergers Mannschaft einen 3:1-Sieg. »Boss« Helmut Rahn (32., 79.) und Uwe Seeler (40.) erzielen die Tore.

Artikel vom 28.06.2006