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Sturmduo auf
Vereinssuche

Unverkäufliche Bank-Juwelen

Herzogenaurach (dpa). Im Poker um Verträge haben die Argentinier bereits gewonnen. Selbst wenn die Südamerikaner am Freitag im Viertelfinale an Deutschland scheitern sollten, winken einigen Akteuren des zweimaligen Weltmeisters besser dotierte Kontrakte als bisher.

So bietet Inter Mailand angeblich 18 Millionen Euro für Regisseur Juan Román Riquelme (FC Villarreal). Stadtrivale AC Mailand soll den dreimaligen Torschützen Maxi Rodriguez zusammen mit Spaniens Fernando Torres für 40 Millionen Euro von Atlético Madrid kaufen wollen.
Bisher konnten sich die argentinischen Stars allerdings nur mit Ausnahmen bei Spitzenclubs in Europa durchsetzen. Riquelme scheiterte beim FC Barcelona ebenso wie Kapitän Juan Pablo Sorin und Stürmer Javier Saviola. Dessen Nebenmann Hernán Crespo steht zwar beim FC Chelsea unter Vertrag, doch der mit bislang 32 Toren drittbeste argentinische Torjäger sieht sich in der Weltauswahl des Londoner Milliardärclubs der Konkurrenz von Didier Drogba, Carlton Cole und Salomon Kalou ausgesetzt. Hinzu kommen nun Ex-Milan-Mitspieler Andrej Schewtschenko und der torgefährliche Michael Ballack. Eine Rückkehr nach Italien, wo Crespo bereits erfolgreich spielte, ist nicht ausgeschlossen.
Wohin Saviolas Weg führt, ist ebenfalls noch unklar. »Darum mache ich mir jetzt keine Gedanken. Erst nach der WM«, betont der von Barca an den FC Sevilla ausgeliehene Angreifer. Doch zum UEFA-Pokalsieger will Saviola nicht zurück - dort bringe man ihm zu wenig Respekt entgegen. Und bei Barcelona versperrt ihm Trainer Frank Rijkaard den Weg.
Dem »Wunderknaben« Lionel Messi hingegen stehen alle Türen offen. Der 19-Jährige ist mit einer festgeschriebenen Ablösesumme von 150 Millionen Euro beim katalanischen Champions-League-Gewinner so gut wie unverkäuflich. Dasselbe gilt für Carlos Tevez, der wie Messi im Viertelfinale voraussichtlich nicht zu Trainer José Pekermans Startformation zählen wird. Der Olympiasieger von 2004 - gleichzeitig Torschützenkönig in Athen - spielt seit einem Jahr für Corinthians Sao Paolo und gewann auf Anhieb die Meisterschaft.
Um den dreimaligen Fußballer Südamerikas zu kaufen, müssten Interessenten tief in die Tasche greifen: Kia Joorabchian, Chef der Eigentümer-Gesellschaft von Corinthians, sagte vor der WM, der Mindestpreis liege bei 100 Millionen Euro.

Artikel vom 28.06.2006