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Arbeiten verboten

Argentinien: Zahl der Einbrüche geht zurück


Buenos Aires (dpa). Wenn Argentiniens Nationalmannschaft in Deutschland um WM-Ehren kickt, steht in der Pampa alles still. Auch in Buenos Aires liegen die Straßen so ausgestorben da, als sei eine Ausgangssperre verhängt worden. Die Spiele fallen wegen der Zeitverschiebung von fünf Stunden immer mitten in die Arbeitszeit - und da muss die Arbeit eben warten.
Beim nationalen Wetterdienst, der zur Luftwaffe gehört, zogen die Oberen vorsorglich die Notbremse. In einem Tagesbefehl verboten sie den 2000 Mitarbeitern strikt »jede Aktivität zwei Stunden vor den Spielen, während der Spiele und zwei Stunden nach den Spielen«. Auch ohne diesen »Befehl« hätte niemand gearbeitet, aber so hat jedenfalls alles seine Ordnung.
Techniker montierten in der Wetterzentrale den Flachbildschirm ab, auf dem normalerweise die Wetterkarte fürs Fernsehen dargestellt wird, und stellten ihn für die WM-Übertragungen in der Kantine auf. Während der WM interessiert der Wetterbericht ohnehin nur bedingt. Auch in den Schulen wurden Fernsehgeräte aufgestellt, damit die Kleinen an Spieltagen nicht wegen »Unwohlsein« die Schule schwänzen. Einbrüche werden während der Übertragungen übrigens so gut wie gar nicht registriert.

Artikel vom 28.06.2006