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Trickdiebe schlagen schon wieder zu

96-Jährige bestohlen - Polizei: Keine Fremden in die Wohnung lassen


Bielefeld (hz). Schon wieder ist eine Seniorin Opfer von Trickdieben geworden. Eine 96-Jährige hatte einen Mann und ein etwa zehn Jahre altes Kind in ihre Baumheider Wohnung an der Meckauerstraße gelassen. Die ungebetenen Besucher hatten vorgegeben, der betagten Frau eine Decke schenken zu wollen. Obwohl der Mann dafür von der Rentnerin eine Unterschriftenprobe verlangte, wurde die 96-Jährige nicht misstrauisch. Etwa eine Stunde lang, so Polizeisprecher Klaus Kühmel, habe sich die betagte Baumheiderin mit dem Trickdieb unterhalten.
Zeit genug für den etwa zehn Jahre alten Jungen, die Wohnung der Seniorin in aller Ruhe zu durchsuchen. Nachdem die Besucher wieder abgezogen waren, fehlten Bargeld und zehn Schecks aus der Handtasche. Einer davon wurde bei einer Bank eingelöst, was für die Kriminellen dank Unterschriftenvorlage vom Opfer kein Problem war. Insgesamt erbeuteten die Kriminellen damit 1150 Euro von der Frau.
Wie in der gestrigen Ausgabe berichtet, ist diese Tat vom Mittwoch vergangener Woche kein Einzelfall. Zwei Frauen, angeblich aus Spanien, hatten vergangenen Donnerstag ein Rentnerpaar an der Apfelstraße um Schmuck im Wert von etwa 6000 Euro erleichtert. Unter dem Vorwand, unter starken Zahnschmerzen zu leiden und auf der Suche nach einem Arzt zu sein, hatte sich dieses Diebesduo Zugang zur Wohnung der Senioren erschlichen und die Räume dann nach Wertsachen durchsucht.
l 84 Trickdiebstähle, berichtete Polizeisprecher Klaus Kühmel, seien vergangenes Jahr den Ordnungshütern bekannt geworden. Von Januar bis Ende Juni dieses Jahres seien 48 Taten angezeigt worden. Vor allem in der Zeit von April bis Juni würden die Kriminellen auf Beutezüge gehen. Dagegen gebe es von Oktober bis Dezember kaum Trickdiebstähle. Warum Frühjahr und Frühsommer die Gauner so besonders reizen, der Spätherbst und Winter dagegen nicht, dafür konnte Kühmel auch keine Erklärung liefern.
»Keine Fremden in die Wohnung lassen, es sei denn, es ist der bestellte Handwerker«, lautet der Tipp von Hauptkommissar Klaus Lengwenings. Der Beamte vom Kommissariat Vorbeugung rät dazu, Türsicherungen wie Spion, Gegensprechanlage oder Kastenschloss (viel massiver als die herkömmliche Türkette) konsequent zu nutzen. Weitere Tipps gibt es bei der Kripo, Tel. 5453555.

Artikel vom 28.06.2006