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Sieben Jahre hinter Gitter

Modelleisenbahner missbrauchte vier Kinder


Bielefeld (hz). Sieben Jahre Strafhaft soll ein Bielefelder Modelleisenbahner absitzen. Die 4. Große Strafkammer des Landgerichtes verurteilte gestern den 65-jährigen Bielefelder wegen des 17-fachen sexuellen Missbrauchs von Kindern, Schutzbefohlenen und Widerstandsunfähigen.
Im Spätsommer vergangenen Jahres hatte der Mann in selber Sache schon einmal vor dem Landgericht gestanden. Am 8. September 2005 verhängte eine andere Große Strafkammer sieben Jahre und neun Monate Haft gegen den Angeklagten. Nach Revision seines Verteidigers beim Bundesgerichtshof hob dann die oberste juristische Instanz den 1. Schuldspruch in mehreren Fällen auf und verwies die Angelegenheit zur erneuten Verhandlung an das hiesige Landgericht zurück.
In der Zeit von 2000 bis 2004 hatte der Modelleisenbahner die Faszination seines Hobbys dazu ausgenutzt, vier Jungen im Alter von seinerzeit elf bis 14 Jahren in seine Wohnung zu locken. Der Missbrauch der Kinder durch den Angeklagten, der gestern vor Gericht über seinen Anwalt ein Geständnis ablegte, wirkt bis heute nach. Wie Vorsitzender Richter Wolfgang Drees bei der Urteilsbegründung betonte, seien die Opfer so schwer traumatisiert, dass zwei von ihnen Selbstmordversuche unternommen haben sollen. Der 65-Jährige, so die abschließende Feststellung der 4. Großen Strafkammer, habe das Vertrauen der Jungen schamlos ausgenutzt.

Artikel vom 28.06.2006