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Freie Werkstätten nehmen mehr Fahrt auf

TNS Infratest: In den ersten Jahren nach dem Kauf dominieren aber die Vertragsbetriebe

Die Auszubildende Sonia Schulz repariert in einer Werkstatt in Großburgwedel. Foto: dpa

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Knapp 60 Prozent aller Autofahrer suchen für Reparaturen, Inspektionen und Wartungen nach wie vor die Vertragswerkstätten großer Automobilisten auf. Der Anteil ist jedoch einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest zufolge in Deutschland rückläufig.
Bei Instandsetzungsarbeiten ist der Anteil derer, die sie von einer Vertragswerkstatt durchführen lassen, bereits unter die 50-Prozent-Marke gesunken. Er liegt jetzt bei 48 Prozent. Dagegen ist die Zahl derer, die ihr Auto von einer freien Universal-Werkstätte reparieren lassen, im vergangenen Jahr um drei Prozentpunkte gestiegen.
Ebenfalls um drei Prozentpunkte erhöhte sich der Anteil der Autofahrer, die für Wartungen und Inspektionen eine ungebundene Werkstatt aufsuchen. Mit 58 (Vorjahr: 60) Prozent dominieren hier aber die Vertragswerkstätten. Ein sehr kleiner Anteil entfällt auf selbst durchgeführte Reparaturen.
Wie TNS Infratest weiter herausfand, ist die Treue zur Vertragswerkstatt in den ersten Jahren nach dem Neuwagenkauf am größten. Ihr Anteil erreicht bei Fahrzeugen, die maximal drei Jahre alt sind, fast 90 Prozent. Dagegen fiel die Quote bei Autos, die älter als acht Jahre sind, deutlich unter 50 Prozent.
Auffallend ist die Bevorzugung der Vertragswerkstatt bei Pkw skandinavischer Herkunft. Zugleich ist die Präferenz bei italienischen und spanischen Marken klein. Nicht zuletzt die angespannte wirtschaftliche Situation vieler Autofahrer spricht nach Ansicht der TNS-Infratest-Studie dafür, dass der Anteil der freien Werkstätten auch in den nächsten Jahren eher noch weiter steigen wird.

Artikel vom 27.06.2006