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Afrika schaut zu
Hart
am
Ball

Von Dirk Schuster

Die Zeit der Folklore ist vorbei, mit Ghana wurde der letzte Farbtupfer dieser WM entfernt. Fünf afrikanische Teams waren nach Deutschland gekommen, um den Schwarzen Kontinent mit Würde zu vertreten. Das hat geklappt, allein der sportliche Erfolg blieb auf der Strecke. Zumindest auf den ersten Blick.
Doch schon der zweite verrät: Das fußballerische Desaster, das Kritiker in Abwesenheit Kameruns, Nigerias und Senegals dem Kontinent prophezeit hatten, blieb aus. Für Togo und Tunesien war nichts zu holen. Abgehakt. Angola aber fehlte nur ein Tor gegen Mexiko, der Elfenbeinküste ein bisschen Glück gegen die übermächtigen Gegner aus Argentinien und Holland.
Achtungserfolge statt Achtelfinal-Quali: Gut, dass wenigstens Ghana den Sprung in die K.o.-Runde schaffte. Und wie der Außenseiter bei seiner ersten Teilnahme Vierfachweltmeister Brasilien eine Halbzeit lang kniff und pikste, tat dem Fußballriesen mehr weh, als er zugeben wollte. Schade, dass Afrika von jetzt an nur noch zuschaut. In vier Jahren ist das anders. Dann schaut die ganze Welt nach Afrika. Schöne Aussichten.

Artikel vom 28.06.2006