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Lehmann
denkt nicht
ans Bier

Keeper korrigiert sich

Berlin (WB/fwk). Jens Lehmann kann ein eigenwilliger Zeitgenosse sein. Da wird der Torhüter von dem ihm in herzlicher Abneigung verbundenen Oliver Kahn mal gelobt, und dann hört er davon erst einen Tag später. Um genau zu sein: Gerade jetzt, vor fünf Minuten »habe ich das erfahren«.

Nachprüfbar ist das nicht und jetzt der Zeitpunkt zu schlecht, um die Frage aller Fragen zu beantworten: Würde Lehmann angesichts der ungewohnten Würdigung durch den Kollegen nicht doch auf ein Bier gehen mit Kahn und es ihm sogar bezahlen?
Natürlich ist das nicht die Frage aller Fragen. Wäre sie ihm vor fünf Tagen gestellt worden, hätte Lehmann vielleicht etwas gesagt dazu. Nun lehnt er das ab. Man kann doch nicht allen Ernstes von ihm etwas über sein Verhältnis zu dem anderen Torwart wissen wollen, wenn Argentinien der Konkurrent ist, auf den es ankommt.
Bei einem anderen Thema ziert er sich nicht so, agiert allerdings beim Herauslaufen etwas unglücklich. Die Atmosphäre im Team sei 2002 besser gewesen, findet er und erntet dafür Erstaunen. Mühsam repariert Lehmann den angerichteten Schaden. Er habe damit nur sagen wollen, dass die Mannschaft vor vier Jahren in Japan und Südkorea eigentlich nie aus dem Hotel herauskonnte, weil es da nichts gab. Und so lebten sie auf engstem Raum zusammen, während in Berlin die freie Freizeit-Auswahl besteht. Gemessen daran war das Asien-Abenteuer eine nicht hoch genug zu bewertende Glanzleistung auf dem Gebiet des guten Miteinanderauskommens. So, damit wäre auch das geklärt.

Artikel vom 30.06.2006