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Von Enten, Mäusen und Kaninchen

Pekerman-Team ist ein großer Streichelzoo


Herzogenaurach (dpa). Ente im Tor, ein Kaninchen im Angriff und ein Floh als Wunderwaffe: Die Spitznamen der argentinischen Nationalspieler sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Wurde der ruhmreiche Mario Kempes, der die »Albiceleste« vor 28 Jahren zum ersten von insgesamt zwei WM-Titeln geführt hatte, noch kämpferisch »El Matador« gerufen, kommt der Gegner der deutschen Auswahl Viertelfinale eher wie ein harmloser Streichelzoo daher.
Beispiel Javier Saviola. Der 1,69 m große Stürmer wird in seiner Heimat »El Conejito« gerufen. Zu deutsch: Kaninchen. Ohne tierischen Vergleich kommt sein Sturmpartner Hernán Crespo aus. Nicht in der Startformation, aber als möglicher Joker könnte »El Jardinero« (der Gärtner) Julio Cruz das argentinische WM-Pflänzchen weiter blühen lassen. Dasselbe gilt für »El Apache« Carlos Tevez. Der bullige Angreifer stammt aus einem Örtchen namens Fuerte Apache. Die Fäden zieht Juan Román »Romy« Riquelme, um Ballack wird sich voraussichtlich »El Patrón« Javier Mascherano kümmern.
Animalisch geht es bei Lionel Messi weiter, in Miniformat. Wegen seiner Wachstumsstörungen in der Kindheit heißt das leichtfüßige Wunderkind nur »El Pulga«, der Floh. Zur Maus (»El Ratón«) hat es Manndecker Roberto Ayala gebracht. Hinter dem Kaninchen, der Maus und dem Floh steht eine Ente im Tor. Die heißt mit bürgerlichem Namen Roberto Abbondanzieri alias »El Pato«.

Artikel vom 29.06.2006