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Berliner
Luft
geschnuppert
von
Friedrich-Wilhelm
Kröger

Ein wenig ist die Hauptstadt zur Ruhe gekommen, Berlin treibt es nicht mehr ganz so bunt. Eine komplette Woche lang gibt es hier keinen livehaftigen WM-Fußball mehr. Vom vergangenen Freitag (Ukrainer und Tunesier waren da) bis zum kommenden Freitag (Deutsche und Argentinier haben sich angesagt) macht die Pille Pause.
Am Mittwoch und Donnerstag nimmt sich der WM-Apparat eine Gesamtauszeit. Man könnte erste Symptome der »Balla-Balla-Krankheit« auskurieren. Die Kräfte erlahmen angesichts des geballten Programms in den Städten, in den Stadien, im TV.
Bei England gegen Ecudaor sinkt das Interesse dramatisch. Müde schleppt sich der erbärmliche Kick dahin. Am Abend pfeift Schiedsrichter Iwanow dann für Portugiesen und Holländer das Lied von den zehn kleinen Negerlein. Ball brutal.
Da hoffen wir um des lieben Fußballfriedens willen, dass es die ehemaligen Weltmeister in voller Mannschaftsstärke über die Runden schaffen, wenn die WM wieder nach Berlin kommt.
Deutschland gegen Argentinien - der Klassiker ist schon in den Köpfen. Den Fußball auszublenden, scheint fast unmöglich zu sein. Wie leicht wird vergessen, dass auch noch ein paar andere Dinge in der Welt passieren als nur ihre Meisterschaft.

Artikel vom 27.06.2006