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Fliegende Holländer

Van Basten will seinen Weg weitergehen


Nürnberg (WB/klü). Einige wären am liebsten gar nicht wieder aufgestanden. Platt, frustriert und »rasiert«, die Oranje-Kicker am Boden. Aus den liegenden Holländern sind inzwischen fliegende Holländer geworden: Ab nach Hause, die WM ist gelaufen.
»Wir hatten viele Möglichkeiten, um den Ausgleich zu schaffen«, sagte Trainer Marco van Basten. »Aber in den entscheidenden Momenten fehlte uns das Glück.« Kapitän Edwin van Sar konnte es eine Stunde nach Abpfiff noch immer nicht fassen: »Wir waren doch die bessere Mannschaft, wir mussten dieses Spiel gewinnen.« Für den Torwart war es Einsatz Nummer 113, damit ist er Rekord-Nationalspieler. Ob er jetzt den Kasten räumt oder diese Marke weiter steigern wird, weiß der 35-jährige Schlussmann noch nicht: »Da brauche ich ein bisschen Bedenkzeit.«
Trainer van Basten setzt ja auf die junge Garde, den alten van der Sar würde er aber weiter nominieren. Ruud van Nistelrooy dagegen hat keine guten Karten mehr. Der Angreifer, gegen Portugal nur auf der Bank, war mit seiner Degradierung gar nicht einverstanden. Den Bondscoach aber interessieren Privatmeinungen nicht: »Ich habe seit meinem Amtsantritt vor zwei Jahren einen neuen Weg eingeschlagen, und den werde ich weitergehen.«

Artikel vom 27.06.2006