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Schwere Fälle von
Kindesmisshandlung

Baby tot, Vierjähriger außer Lebensgefahr


Nürnberg/Berlin (dpa). Wieder erschütternde Fälle von Kindesmisshandlungen: In Nürnberg sitzen nach dem gewaltsamen Tod eines neun Monate alten Mädchens die Eltern in Haft. In Berlin wurde ein vierjähriger Junge lebensgefährlich verletzt aus einer völlig verdreckten Wohnung ins Krankenhaus gebracht. Die Mutter und ihr Lebensgefährte wurden gestern dem Haftrichter vorgeführt.
Der 26-jährige Vater des Nürnberger Babys wird nach Polizeiangaben dringend verdächtigt, seine kleine Tochter getötet zu haben. Gegen die Mutter ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen unterlassener Hilfeleistung. Der Obduktionsbericht hatte am Samstag ergeben, dass das Mädchen an den Folgen massiver Gewalt gegen den Kopf gestorben war. Nach Angaben der 20-jährige Mutter hatte sich der Vater nach einem Streit mit dem schreienden Baby ins Schlafzimmer eingesperrt. Dort sei es zu der Gewalttat gekommen. Nach der Tat verständigte die Mutter den Rettungsdienst.
Die 25 Jahre alte Mutter des Vierjährigen aus Berlin steht im Verdacht, ihren Sohn zusammen mit ihrem Lebensgefährten schwer misshandelt zu haben. Die Mutter hatte selbst den Notarzt gerufen. Der Körper des Jungen war von Blutergüssen übersät. Zudem litt er unter einer Vergiftung.
Die Verletzungen könnten nur durch »massive Misshandlungen« entstanden sein, sagte ein Polizeisprecher. Gestern schwebte das Kind nicht mehr in Lebensgefahr. Die Ärzte hatten das Kind in ein künstliches Koma versetzt.

Artikel vom 26.06.2006