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Migranten als Lehrer einstellen

20-Punkte-Programm der NRW-Landesregierung zur Integration


Düsseldorf (dpa). Mit einem 20-Punkte-Programm geht Nordrhein-Westfalen in den von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geplanten Integrationsgipfel am 14. Juli. Danach sollen Schulen verstärkt Migranten als Lehrer einstellen und Abiturienten aus Zuwandererfamilien ermuntert werden, Lehrer zu werden.
Zudem soll es mehr Einbürgerungsfeiern und islamischen Religionsunterricht als Schulfach in deutscher Sprache geben. Die CDU/FDP-Landesregierung will den Aktionsplan morgen beschließen, wie Integrationsminister Armin Laschet (CDU) am Samstag bestätigte.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) forderte: »Wir brauchen in ganz Deutschland verpflichtende Sprachtests ab vier Jahren, Sprachförderung schon im Kindergarten.« Islamischer Religionsunterricht müsse als ordentliches Schulfach in deutscher Sprache unter deutscher Schulaufsicht und von in Deutschland ausgebildeten Lehrern angeboten werden. »Zu lange hat das Land zugeschaut, wie Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen in der Schule scheiterten und später ohne Abschluss in den Sozialsystemen landeten.«
Laschet plant nach eigenen Angaben eine Informationskampagne, damit mehr Zuwanderer sich für die deutsche Staatsbürgerschaft entscheiden. »Wir brauchen mehr Einbürgerung«, sagte Laschet. Dafür soll es in den Kommunen verstärkt Einbürgerungsfeiern geben. »Wir stellen fest, dass die Zuwanderer sich derzeit mehr als je zuvor mit Deutschland identifizieren«, betonte er. Eine Einbürgerungsfeier zeige den Zuwanderern, dass Deutschland sich für sie interessiere.
Zum Integrationsgipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Migranten, Bundesminister, Vertreter von Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft eingeladen. Bei dem Treffen sollten positive Beispiele und Potenziale aufgezeigt, aber auch Probleme behandelt werden.

Artikel vom 26.06.2006