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Erstes Krankenhaus
steht ohne Blut da

Fußball-WM lässt Spender zu Hause bleiben

Blutkonserven sind im Sommer vielerorts Mangelware.
Hagen (dpa). Die Uni-Klinik Düsseldorf hat am Freitag mitgeteilt, »blutleer« zu sein. Durch die Ärzte-Streiks der vergangenen Wochen seien viele Eingriffe verschoben worden, die jetzt nachgeholt werden müssten. Das Hochfahren des Klinikbetriebs nach dem Streik habe sämtliche Blutreserven aufgebraucht.
Kein Einzelfall: In NRW gibt es wegen der Fußballweltmeisterschaft und des sommerlichen Wetters vielerorts einen Mangel an Blutkonserven. »Wir leben bildlich gesprochen von der Hand in den Mund«, sagte der Sprecher des Blutspendedienstes West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Friedrich-Ernst Düppe. Nach seinen Angaben braucht der Blutspendedienst West (NRW, Rheinland-Pfalz, Saarland) täglich etwa 3800 Blutspenden, die er derzeit nur knapp erreicht. Fußball-WM und Sommerwetter hielten viele Blutspender zu Hause, sagte Düppe. »Die Deutschlandspiele haben uns besonders geschadet. Wir legen die Spendetermine jetzt extra vor oder nach wichtige Spiele.« Besonderer Bedarf bestehe an Blutspendern zwischen 24 und 39 Jahren. Nach DRK-Angaben spenden durchschnittlich nur drei Prozent der Bürger Blut - in ländlichen Regionen bis zu 20 Prozent, in Städten oft nur ein Prozent. www.blutspende.de

Artikel vom 24.06.2006