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»Es war ein Traum,
jetzt ist es traumhaft«

Schwimm-DM: Meeuw rückt in Europa vor


Berlin (WB/dpa). Überflieger Helge Meeuw triumphierte mit Europarekorden über 100 und 200 m Rücken und fünf Titeln. Rekordjäger Thomas Rupprath ergriff frustriert die Flucht und reiste vorzeitig ab: Die Schwimm-DM in Berlin endete schwungvoll.
Als erster gewann der 21-jährige Wiesbadener Meeuw auf der Langbahn fünf nationale Titel in einer Woche. Das haben nicht einmal Michael Groß und Franziska van Almsick geschafft. »Es war ein Traum, jetzt ist es traumhaft.«
Sein Rekordrennen über 200 m Rücken in 1:56,34 Minuten hat ihn selbst überrascht: »Dass das so eine krass geile Zeit wird, hätte ich im Leben nicht gedacht.« Als Krönung setzte Meeuw gestern als Startschwimmer der Lagenstaffel in 53,46 Sekunden den Europarekord über 100 m drauf. »Ich komme immer mehr in Fahrt.«
Vierfachsiegerin Nicole Hetzer (Burghausen) qualifizierte sich über 200 m und 400 m Lagen souverän für die EM und gewann zudem die 200 m Rücken und die 800 m Freistil. »Im vergangenen Jahr hatte ich große Motivationsprobleme. Jetzt habe ich den Spaß am Schwimmen wiederentdeckt«, sagte die 27-Jährige. Antje Buschschulte, viermalige WM-Medaillengewinnerin 2005, trug sich nach zwei Niederlagen über 50 m Schmetterling doch noch in die Meisterliste ein. »Bei der EM will ich schneller sein«, sagte die Rückenspezialistin aus Magdeburg.
Der Paderborner Troy Arnicke unterstrich seine Rolle als bester Aktiver des Jahrgangs 1991. Er fügte seinem Jugendtitel über 100 m Brust eine weitere Silbermedaille über die doppelt so lange Distanz hinzu - erneut gegen ältere Konkurrenz. Dafür benötigte der 15-Jährige vom 1. Paderborner SV in Berlin 2:25,14 Minuten.

Artikel vom 26.06.2006