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Die Bohne verträgt keinen Qualm

Mit »Tresor« öffnet im Juli Bielefelds erstes Nichtraucher-Kaffeehaus

Von Gerhard Hülsegge
(Text und Foto)
Bielefeld (WB). »Die Kaffeepause ist der Luxus für das kleine Geld« sagt Hassan Mimouni. Anfang nächsten Monats eröffnet der 30-jährige Marokkaner an der Steinstraße 4 Bielefelds erstes Nichtraucher-Kaffeehaus, den »Tresor«.

»Tresor deshalb, weil sich hinter unserer Tür nur wertvolle Dinge befinden, sowohl was die Produkte als auch was unsere Gäste angeht«, erklärt der ehemalige Serviceleiter des »Noodles«, der sich jetzt selbstständig gemacht hat. Auch findet er - selbst Raucher - , dass für eine halbe Stunde jeder auf die Zigarette verzichten kann. Allein schon, um die edlen Getränke ungestört zu genießen.
Denn die kommen eigens aus der Café-Hochburg Wien. »So schmeckt nur Meinl« lautet das Motto künftig auch in Bielefelds Altstadt. Getreu der plakativen Devise »Wenn auch der Schmäh' ausgeht, bleibt immer noch der Kaffee«. Auf 106 Quadratmetern des ehemaligen »Löwenzahn-Domizils« (der Bioladen ist ins Wellehaus umgezogen) gibt es die Bohne von einem der größten Kaffeeröster Europas aus Österreich auch zum Mitnehmen. Dazu Marmelade, Wein und andere hochwertige Delikatessen aus dem Wiener Restaurant »Zum Schwarzen Kameel«, Lieferant auch für das Café Käfer in München. Leckere Aufstriche und kleine Brote im Handy-Format runden das exklusive Angebot (»Genuss häppchenweise«) ab.
70 Plätze hält »Tresor«-Inhaber Mimouni im Steh- und Sitzbereich für seine Kunden bereit. Acht Meter misst in der Länge allein die mit handgearbeiteten Fliesen aus dem italienischen Modena bestückte Theke. Kupfertische, runde Lampen und hohe Decken sind Ausdruck einer »geradlinigen Einrichtung ohne Schnörkel«, wie der Kaffeehausbetreiber, der französische und spanische Literatur studiert hat und seit 1998 in Deutschland lebt, sagt.
Das »Tresor«-Kaffeehaus wird täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet sein. Acht bis neun Mitarbeiter werden einen neuen Arbeitsplatz finden. Und die Fassade erhält auch einen neuen Anstrich. Fehlt eigentlich nur die original Sacher-Torte. »Wir wollten auch sie einfliegen lassen«, schmunzelt Hassan Mimouni, »hat aber leider nicht geklappt«.

Artikel vom 24.06.2006