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Günther Jauch statt Sabine Christiansen

Talk mit dem Paukenschlag


Versteht sich, dass die Nachricht kräftig einschlug: Günther Jauch wird die sonntägliche Talkrunde von Sabine Christiansen übernehmen. Die ARD hat es geschafft, den sachlich-klugen und erfahrenen Schwiegersohn-Typ für sich zu gewinnen. Man darf das getrost einen Paukenschlag nennen. Wer hätte es denn wohl gedacht? Das Erste hat es wieder geschafft, einen Großen von der Konkurrenz abzuwerben.
Nur ist Günther Jauch nicht Harald Schmidt. Der nämlich hat sich vom Privatsender verabschiedet. Für Jauch hingegen bleibt eigentlich alles, wie es ist. Außer, dass er zu seiner Moderation für »Wer wird Millionär?« und »Stern TV« noch eine weitere draufpackt. Da darf man getrost die Frage stellen, ob der 49-Jährige den Hals nicht voll genug bekommen kann. Interessant dürfte auch sein, wie er das alles schaffen kann, will er denn weiter der exzellente Journalist bleiben.
Und noch eines: Die ARD darf sich zwar auf die stolz geschwellte Brust schlagen, hat aber ihren Einkauf eben nicht für sich allein. So steht zu erwarten, dass fürderhin nur wenige Köpfe alles machen. Wo bleibt denn die von den Chefs ach so gepriesene Nachwuchsföderung der ARD? Von daher gesehen ist der Paukenschlag denn doch nicht so groß.
Und Sabine Christiansen? Sie hat erkannt, dass es nun allmählich genug ist. Schade eigentlich, dass sie noch ein Jahr talken muss, ehe sie nach Frankreich oder sonstwohin entschwindet.Rolf-Dieter Bock

Artikel vom 24.06.2006