01.07.2006
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die Schuhe aus!
Heute schonen wir unsere Fußsohlen, indem wir sie in Schuhe stecken. Das hat einen bedauerlichen Nebeneffekt: Die Füße werden nicht trainiert, sondern verwöhnt. Unsere schicken Treter lassen die Muskeln und all die Sehnen und Bänder, die unseren Fuß zusammenhalten, erschlaffen. Und das, wo wir gesunde und stabile Füße für einen aufrechten Gang ganz ohne Rückenschmerzen doch so nötig brauchen!
Gönnt Euren Füßen also einfach mal eine Freiluft-Massage im feuchten Matsch oder im kühlen Tau auf dem morgendlichen Rasen. Wer hinterher zu Seife und wärmendem Strumpf greift, bekommt bestimmt keinen Ärger von Mama oder Papa. Die alten Chinesen (und auf die halten viele Eltern große Stücke!) glauben nämlich daran, dass der gesamte Körper auf der Fußsohle abgebildet ist. Für jeden Körperteil gibt es dort eine Reflexzone. Ein Barfußmarsch über rubbeliges Gelände ist also geradezu eine Ganzkörpermassage, die den Kreislauf so richtig in Schwung bringt. Wusstet Ihr übrigens, dass kleine Babys, die gerade geboren sind, keinen Klaps mehr auf den Po bekommen, um den ersten Schrei zu tun? Ein Daumen-Streicheln der Hebamme über die Mini-Fußsohle genügt und schon kräht der Säugling los.
»Unten ohne« kann man heutzutage sogar schon Ausflüge machen. Es gibt in Deutschland mehr als 20 Barfußpfade (www.barfusspark.info) - für alle, denen das »nackige« Gehen in freier Wildbahn nicht ganz geheuer ist . Die nächsten liegen in Bad Wünnenberg (Erholungsgebiet Aabachtal) und Lienen und bieten sich vielleicht als lohnenswertes Ziel in den Sommerferien an.
Und was, wenn es draußen tatsächlich zu kalt zum Barfußlaufen ist? Dann zieht Euch doch einfach Schuhe und Strümpfe aus und spielt in Gedanken auf dem Wohnzimmerteppich nach, wie es aussehen könnte, wenn Ihr barfuß durch einen kühlen Gebirgsbach watet, über heißen Sand flitzt oder über gefrorenes Eis tänzelt. Na, schon kalte Füße?
Artikel vom 01.07.2006