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Anschlag auf höchstes Haus?

FBI nimmt Verdächtige fest - US-Regierung späht Bankdaten aus

Im Visier von Terroristen: Sears Tower in Chicago.

Miami (Reuters) Die US-Bundespolizei FBI hat sieben Männer gefasst, die in den USA einen Krieg im Geiste der radikal-moslemischen El-Kaida geplant haben sollen. Wie Justizminister Alberto Gonzales bekannt gab, ging von den Männern aber keine unmittelbare Gefahr aus. Die Pläne hätten sich in einem sehr frühen Stadium befunden, sagte er in Washington
Die Staatsanwaltschaft von Miami im US-Bundesstaat Florida hat bereits Anklage gegen die Männer erhoben. Den Männern wird vorgeworfen, Anschläge auf Gebäude der Bundespolizei FBI in verschiedenen Städten des Landes geplant zu haben. Mindestens einer von ihnen soll zudem die Absicht gehabt haben, das höchste Gebäude der USA, den 110-stöckigen »Sears Tower« in Chicago, in die Luft zu sprengen. »Es hat keine unmittelbare Bedrohung gegeben«, sagte Gonzales. Die Angeklagten hätten nie Kontakt zur El-Kaida gehabt und auch keine Waffen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um fünf US-Bürger und zwei Haitianer.
Die US-Regierung hat sich nach einem Bericht der »New York Times« Zugang zu weltweiten Bankdaten verschafft. Das geheime Programm sei darauf ausgerichtet gewesen, die Überweisungen von Verdächtigen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida zu überprüfen. Die US-Terrorermittler hätten sich Zugang zu den Daten über den zentralen internationalen Datenknotenpunkt »Swift« in Belgien verschafft. »Swift« leite Finanztransaktionen zwischen Banken, Brokerhäusern, Börsen und anderen Finanzinstituten in einem Volumen von sechs Billionen Dollar täglich weiter. Swift wickle den Finanzverkehr von 7800 Geldinstituten in mehr als 200 Ländern ab.

Artikel vom 24.06.2006