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Sorin lobt Lahm:
Bester auf links

Argentiniens Kapitän mit Respekt

Herzogenaurach (dpa). Vor dem kleinen Philipp Lahm hat auch sein argentinisches Pendant Juan Pablo Sorin allergrößten Respekt. Der Kapitän der Albiceleste schloss sich vor dem WM-Duell an diesem Freitag in Berlin den allgemeinen Lobeshymnen auf den deutschen Manndecker an.

»Er ist der beste Linksverteidiger des Turniers«, sagte Sorin und zeigte enormen Respekt vor dem deutschen Jungstar.
Das Wort des Hobbyschriftstellers hat Gewicht in den Reihen des Titelkandidaten aus Südamerika. Sorin - im Gegensatz zu Lahm ein echter Linksfuß - ist als Spielführer nicht nur die rechte Hand von Trainer José Pekerman. Der 30-Jährige, der schon beim schmachvollen Vorrunden-Aus der Argentinier vor vier Jahren in Japan und Südkorea dabei war, ist der »Große Bruder« im Team. In den freien Stunden zwischen den Trainingseinheiten redet Sorin viel mit seinen Mitspielern.
Als Kapitän will der Profi des FC Villarreal und Clubkollege von Argentiniens Spielmacher Juan Román Riquelme Vorbild sein. »Es ist klar, dass die Kapitänswürde eine besondere Ehre ist und einen stolz macht«, sagt Sorin. »Ich sehe mich als Erbe einer Binde, die schon der beste Spieler der Welt, Diego Armando Maradona, und zuvor Daniel Passarella getragen haben.« Ansonsten ist es ihm eher unangenehm, über seine gekennzeichnete Führungsrolle im argentinischen Kollektiv zu reden.
Auf dem Feld ist Sorin neben seinem Vereinskollegen Riquelme aber der Chef. Schon vor elf Jahren führte er, ebenfalls unter Trainer José Pekerman, die U20 zu ihrem ersten WM-Titel seit dem Triumph 1979 mit Maradona. Besteht Offensivbedarf, löst er sich aus der Viererabwehrkette und rückt ins Mittelfeld auf. Sorin, der am 14. Februar 1995 in der A-Nationalmannschaft beim 4:1-Sieg über Bulgarien debütierte, mag ebenso wie Lahm den Gang nach vorn. In 74 Länderspielen erzielte Sorin elf Tore.
Auf seinen zahlreichen Fußballstationen bei Cruzeiro in Brasilien, Paris St. Germain, beim FC Barcelona, Lazio Rom, River Plate, Juventus Turin und bei den Argentinos Juniors hat der veilseitig interessierte Sorin schon viel von der Welt gesehen.

Artikel vom 27.06.2006