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Rathaus nicht anders als
andere Kunden behandeln

Stadtwerke zu Strompreiserhöhung für Verwaltung


Bielefeld (MiS). Die Stadt dürfe nicht anders als andere große Stromkunden behandelt werden, reagierten die Stadtwerke Bielefeld gestern auf einen Bericht im WESTFALEN-BLATT, wonach das Versorgungsunternehmen ab 2007 vom Rathaus 31,5 Prozent mehr für den Strom verlangen will. »Trotz der Tatsache, dass die Stadt Mehrheitsgesellschafter der Stadtwerke Bielefeld ist, müssen die Stadtwerke schon aus rechtlichen Gründen von der Stadt marktgerechte Strompreise verlangen«, hieß es aus dem Unternehmen. Eine nicht zulässige verdeckte Gewinnausschüttung müsse vermieden werden.
Die Stadt gehöre aufgrund ihres hohen Verbrauchs zu den Topkunden der Stadtwerke Bielefeld. Im vergangenen und in diesem Jahr habe der Strompreis der Stadt stabil gehalten werden können. Maßstab für die Preisgestaltung sei die Preisentwicklung an der Deutschen Strombörse. Dieser Preis sei seit Beginn der jüngsten Vertragsverhandlungen mit dem Rathaus Anfang 2004 bis heute um rund 60 Prozent gestiegen. Daraus ergebe sich die Preisanhebung im zweistelligen Prozentbereich vom Jahr 2007 an.
Da die Stadt in den seit Mai geführten Gesprächen über den neuen Strompreis den Wunsch geäußert habe, auch den Tarif für das Jahr 2008 mit auszuverhandeln, hätten die Stadtwerke vorgeschlagen, den in dem bis 2009 laufenden Liefervertrag festgelegten Termin für eine Preisanpassung oder eine Kündigung vom 30. Juni zeitlich nach hinten zu verlegen. Im August soll nun weiter verhandelt werden.
Im Bereich der Großkunden gehören die Stadtwerke Bielefeld zu den deutschlandweit günstigsten Anbietern. Dies, so das Unternehmen, belegten Preisuntersuchungen Dritter und ein Anstieg des Stromabsatzes um 110 Prozent seit Beginn der Liberalisierung des Strommarktes.

Artikel vom 23.06.2006