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Frosch-Tafel wirbt für Verständnis

Botanischer Garten: Amphibien-Nachwuchs nicht mitnehmen

Bielefeld (-er). Ein grüner Riesenfrosch dient als optischer Blickfang - mit ernstem Hintergrund. »Wir appellieren an alle Besucher des Botanischen Gartens, Kaulquappen und Molch-Nachwuchs in unseren Teich zu lassen. Udo Heidemann, Leiter des Gartens und Katharina Strunck, städtisches Umweltamt, möchten den Bestand sichern.

Auch wenn es im Wasserbecken vor »Pillepoppen« und Mini-Molchen wimmelt - die heimischen Amphibien sind gefährdet und Teiche wie der im Botanischen Garten die letzten Biotope, mit denen ihr Fortbestand gewährleister ist.
Udo Heidemann hat durchaus Verständnis für die Neugier der Kinder und Erwachsenen. Auch wer mit der Hand eine Kaulquappe herausfischt, um sie genauer zu betrachten, wird nicht verteufelt. Er sollte sich jedoch wieder ins Becken »entlassen«. Sind die Erdkröten - um diese Kaulquappen handelt es sich überwiegend - voll entwickelt, um in ihre Winterquartiere zu ziehen, können sie über eigens angebrachte Holzrampen das Becken im Botanischen Garten verlassen.
Der heimische Garten bietet dem Amphibien-Nachwuchs, den Naturfreunde von andernorts mitbringen, selten geeigneten Lebensraum. Und selbst, wenn die Jungtiere dies alles überleben: das Laichgewässer, in dem sie selbst geboren wurden, finden sie nicht wieder. Und wenn im Gartenteich womöglich gebietsfremde Fische ausgesetzt sind, hätte der Laich gar keine Chance mehr, den gefräßigen Feinden zu entkommen.
Neben der Tafel mit dem Frosch-Signet und dem eindringlichen Appell ist eine Halterung für ein sehr informatives Faltblatt platziert. Katharina Strunck hat darin Informatives zu Kröte, Molch und Frosch zusammengestellt. Und auch die Artenschutzbestimmungen deutlich gemacht. Wer sich darüber hinaus für heimische Amphibien interessiert, findet der entsprechenden Arbeitsgemeinschaft des Naturwissenschaftlichen Vereins die richtigen Ansprechpartner (Kontakt über das Naturkundemuseum).

Artikel vom 24.06.2006