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Humana freut sich über Herford

Absatz von Baby-Nahrung stieg um 12,8 Prozent -ÊZweitmarke »Lasana«

Von Bernhard Hertlein
Everswinkel/Herford (WB). Deutschlands zweitgrößte Molkereigruppe Humana Milchunion (Everswinkel) ist im vergangenen Jahr vor allem mit ihrer Herforder Tochterfirma Humana GmbH gewachsen. Dank neuer Produkte und Vertriebsaktivitäten wuchs der Absatz um 12,8 Prozent.

Wie der geschäftsführende Vorstand Albert Große Frie gestern bei der Vertreterversammlung der genossenschaftlichen Unternehmensgruppe in Paderborn berichtete, erhöhte sich der nicht konsolidierte Umsatz 2005 um 2,8 Prozent auf 2,8 (Vorjahr: 2,7) Milliarden Euro.
Abzüglich der Binnenumsätze liegt der dann konsolidierte Umsatz nach früheren Angaben bei knapp zwei Milliarden Euro. Dafür wurden im vergangenen Jahr 3,2 Milliarden Kilogramm Milch verarbeitet. Wegen des Preisdrucks auf Konsummilch und Frischprodukte sank der Auszahlungspreis an die Landwirte jedoch weiter um 1,04 auf 27,23 Cent je Liter. Parallel steuerte die Unternehmensgruppe nach Angaben von Große Frie einen strikten Sparkurs im Kerngeschäft.
Trotz eines Geburtenrückgangs von 3,3 Prozent entwickelte sich die Humana-Babynahrung im vergangenen Jahr deutlich besser als die Branche. Neben Investitionen in Marketing und Werbung schlug dabei auch die Platzierung der neuen Zweitmarke »Lasana« positiv zu Buche. Insgesamt konnte Humana die Marktführerschaft ausbauen. Der Anteil erreicht bei Spezial-Fertigbreien 64, bei kuhmilchfreien Baby-Erzeugnissen 65, bei Heilnahrungen 66 sowie Baby-Wasser 60 Prozent. Von den 3200 Beschäftigten der gesamten Unternehmensgruppe arbeiten etwa 340 in Herford.
Mit 14 Werken in sieben Bundesländern ist die Humana Milchunion nach Nordmilch die Nummer 2 in Deutschland. 2006 soll vor allem der Absatz von Käse weiter vorangetrieben werden. 2005 war die Produktion wegen Umbauarbeiten in der Käserei in Georgsmarienhütte bei Osnabrück zeitweise reduziert. Trotzdem erreichte der Absatz mit 124 000 Tonnen wieder das Vorjahresniveau. Mit den modernisierten Anlagen erwartet Große Frie 2006 nun eine deutliche Steigerung der Käseproduktion.
Die Kernmarken Ravensberger und Osterland bauten den Angaben zufolge ihre Marktpositionen 2005 ebenfalls aus. Ravensberger ist weiterhin Marktführer bei Rollen- und Fässchenbutter. Bei Milchreis landet die Marke mit einem Anteil von 6,4 Prozent inzwischen auf dem zweiten Platz. Positiv habe sich auch die Eismarke Sanobub entwickelt.
Um Kosten zu sparen ließ Große Frie im vergangenen Jahr die Produktionskapazitäten im Werk Altentreptow bündeln. Investitiert wurde auch in das dort ansässige Molke-Veredelungswerk, das Humana gemeinsam mit der Nordmilch betreibt.
Die Mitgliederzahl erhöhte sich 2005 durch Übernahmen der Molkerei Wietbrauk und der Liefergenossenschaft Isselburg-Anholt.

Artikel vom 23.06.2006