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Oligarchen-Zeit vorbei

Russland hofft auf mittelständische Investoren


Bielefeld (WB/in). Der eine, Thomas Roth, Journalist mit Moskau-Erfahrung und heute Leiter des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin, appellierte an die Unternehmer, in Russland zu investieren, dabei aber die eigenen Werte wie Demokratie und Gleichheit vor der Justiz nicht zu verraten.
Der andere, Wassilij N. Smirnow, Gesandter im Außenministerium der Russischen Föderation, betonte immer wieder, sein Land sei trotz Krieg in Tschetschenien, Einschränkungen der Pressefreiheit und Demokratiedefizit auf dem richtigen Weg: »Wir brauchen nur noch mehr Zeit.«
Und der dritte, Herbert Sommer, Unternehmer mit Russland-Erfahrung, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen und gestern Moderator einer Gesprächsrunde im Rahmen der Russland-Woche der IHK in Bielefeld, forderte und betonte, es lohne sich auch wirtschaftlich, an Russland zu glauben.
Nach Ansicht Smirnovs steht der Mittelstand gerade am Anfang einer großen Entwicklung. Nach dem mit zahlreichen Problemen behafteten Siegeszug der »Oligarchen« suchten die Automobilkonzerne und andere Investoren jetzt mittelständische Zulieferer als Partner. Oftmals sei diese Suche noch vergebens, obwohl Russland »fast aus dem Stand« in den vergangenen fünf Jahren 980 000 neue mittelständische Unternehmen geschaffen habe.

Artikel vom 23.06.2006