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El Masri glaubwürdig

Münchener Staatsanwälte suchen »Sam«


Berlin (dpa). Koalition und Opposition haben sich erschüttert über das Schicksal des Ende 2003 in Mazedonien entführten Deutsch-Libanesen Khaled el Masri gezeigt. »El Masri ist Unrecht geschehen, und ich hoffe, dass er als Opfer verschiedener Straftaten in den USA Rehabilitation findet«, sagte der SPD-Abgeordnete Thomas Oppermann nach der Vernehmung El Masris im BND-Untersuchungsausschuss.
El Masri bekräftigte erneut, dass er während seiner fast fünfmonatigen Haft in einem Gefängnis in Kabul auch von einem Deutschen namens »Sam« verhört wurde. Die Identität des Mannes muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft München noch ermittelt werden. Grundsätzlich bezeichnete die Ermittlungsbehörde die Angaben El Masris als glaubwürdig. Es gebe aber keine Hinweise auf eine Beteiligung deutscher Bundesbehörden an der Tat.
Unklar bleibt, ob die deutsche Botschaft in Skopje früher als bekannt von der Entführung El Masris wusste. Der Ex-Direktor der Deutschen Telekom in Skopje, Wolf-Dietrich Mengel, sagte, er habe die Botschaft bereits Anfang 2004 telefonisch darüber informiert, dass ein Deutscher festgenommen worden sei. »Das ist bekannt«, sei ihm gesagt worden.

Artikel vom 23.06.2006