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Hinein in die Und-tschüs-Spiele!

Kapitän Ballack konzentriert sich auf Schweden, nicht auf Manchester

Berlin (WB/fwk). Gegen Schweden geht es erst morgen. Das lässt noch viel Zeit für anderes. Zum Beispiel könnte ein Gespräch über den Spielplan der englischen Liga angezettelt werden.
Michael Ballack ist derzeit nicht an der Premier League interessiert.

Ausgerechnet jener Mann, der dazu eine Auskunft erteilen sollte, mochte nicht Stellung beziehen: Michael Ballack, nach der WM dem FC Chelsea zugehörig, weiß zwar von einem Berichterstatter seiner zukünftigen Fußballheimat, dass die Saison für ihn mit der Partie gegen Manchester City beginnt. Interessiert hat es den Kapitän nicht einmal am Rande. Ballack nahm's zur Kenntnis und teilte mit, nach der WM in Urlaub zu fahren - danach werde er sich um alles kümmern. Sicher auch um Manchester City.
Es war wohl doch der falsche Gegner, zu dem er etwas beitragen sollte. Schwedens Nationalteam ist Ballack im Augenblick aus einleuchtenden Erwägungen näher als ein mittelmäßiger Klub aus der Premier League. Denn gegen Schweden steht etwas von größerer Bedeutung auf dem Spiel. Meistert Deutschland auch noch das Achtelfinale, kann es frühestens im Viertelfinale scheitern. Damit dürfte das Fußballland trotz des kollektiven Überschwangs recht gut leben können.
Ob nicht doch der Titel am Horizont aufzieht, entscheidet von nun an das Tagesgeschäft. »Es geht ans Eingemachte«, sagt Ballack. Jetzt kommen die Und-tschüs-Spiele. Falls jemand meint, die Schweden seien kein Stolperstein, könnte er sich von DFB-Trainer Joachim Löw Nachhilfeunterricht erteilen lassen: »Unangenehmer Gegner, gegen den schwer zu spielen ist.«
Geachtet wird die Abwehr, gefürchtet sind die Stürmer, gerühmt werden die Standards. Die Schweden sollen sogar schon ihre Elfmeterschützen kenntlich gemacht haben, was Löw allerdings nicht weiter anrührt: »Das machen wir nicht. Wir wollen das Spiel natürlich vorher entscheiden.«
Dazu greift Deutschland auf bewährtes Gruppenspielpersonal zurück. Wie verabredet, kehrt Christoph Metzelder in die Abwehr zurück, Robert Huth muss wieder seinen »Huuuth« nehmen.

Artikel vom 23.06.2006